Wie viel kostet Google Ads? Was grundsätzlich nach einer einigermaßen simplen Frage klingt, ist in der Praxis gar nicht so einfach zu beantworten und macht es erforderlich, ein wenig auszuholen, um auch die Zusammenhänge dabei zu verstehen. In diesem Beitrag erfährst du, worum es sich bei Google Ads handelt, welche Abrechnungsmodelle es dabei gibt und welche Faktoren die Kosten maßgeblich beeinflussen. Zudem geben wir dir Tipps dafür, wieviel Tagesbudget du für deine Kampagne auf Google einplanen solltest.
Was sind Google Ads?
Nahezu jeder User im Internet hat schon einmal eine Suche mit der Suchmaschine Google durchgeführt. Laut einem Bericht der Wirtschaftswoche gibt es im World Wide Web weltweit täglich etwa 3,45 Milliarden Suchanfragen in Suchmaschinen, von denen der Großteil beim Marktführer Google durchgeführt wird. In Deutschland entfallen rund 90 Prozent aller Suchanfragen auf Google.
Dieses Potenzial lässt Google (genau genommen die börsennotierte US-amerikanische Holding Alphabet Inc. mit Sitz in Mountain View im kalifornischen Silicon Valley) nicht ungenutzt. Denn neben den sogenannten organischen (nicht bezahlten) Suchergebnissen blendet die Suchmaschine bei den Suchergebnissen auch sogenannte Google Ads Werbeanzeigen ein. Diese sind entsprechend als „Anzeige“ markiert. Bei etwa jeder zweiten Suchanfrage bei Google werden diese Anzeigen ausgespielt.
Gekauft werden können diese von Unternehmern über das Werbenetzwerk von Google mit der Bezeichnung Google Ads. Bis zum Jahr 2018 lautete die offizielle Bezeichnung dafür Google AdWords.
Das ist aber nicht die einzige Möglichkeit, um bei Google Ads Werbeanzeigen zu schalten. Denn Google betreibt darüber hinaus ein sogenanntes Displaynetzwerk. Dabei handelt es sich um eine Kooperation mit über zwei Millionen Betreibern von Webseiten, Apps und Videoplattformen, die Platz für entsprechende Anzeigen freihalten. Sie erhalten von Google eine entsprechende Provision dafür und können auf diese Art und Weise ihr Projekt monetarisieren. Für viele Blogger stellt das die wichtigste Einnahmequelle dar.
Wie viel kosten Google Ads?
Bei Google Ads handelt es sich um eine Auktionsplattform. Die Nutzung der Plattform selbst ist kostenlos. Kosten für die Anzeige fallen grundsätzlich auch nur dann an, wenn die gewünschte Ads Kampagne auch tatsächlich ausgespielt wird.
Da es sich um eine Auktion handelt, bei der unterschiedliche Unternehmen im Wettbewerb zueinanderstehen, ist es im Vorfeld nicht exakt möglich zu sagen, wie hoch die genauen Kosten sind. Denn mit der Konkurrenz verändern sich auch die Klickpreise. Google bietet unterschiedliche Abrechnungsmodelle für die Schaltung der Anzeigen an. Mit Abstand am häufigsten genutzt wird dabei das Modell Cost-per-Click (CPC).
Was bedeutet Cost-per-Click (CPC)?
Grundsätzlich bedeutet CPC, dass die Vergütung von Werbeanzeigen je Klick stattfindet. Das heißt, Werbetreibende müssen nur dann etwas bezahlen, wenn tatsächlich auf die Anzeige geklickt wurde. Für die Einblendung allein werden hingegen noch keine Gebühren fällig.
Die Kosten pro Klick werden bei Google Ads nach dem Auktionsmodell ermittelt. Einen wesentlichen Einfluss auf den Preis hat dabei das gewählte Keyword. Zum einen kommt es dabei auf die Relevanz des Keywords an und zum anderen auf die Anzahl der Mitbewerber, die das gleiche oder ähnliche Keyword nutzen.
Semrush unterstützt dich beim Finden der richtigen Keywords
Um die richtigen Keywords für deine Anzeigen zu ermitteln, stellt dir Semrush unterschiedliche Tools zur Verfügung:
- Mit Keyword-Gap hast du die Möglichkeit, Keywords zu finden, die deine Mitbewerber bereits nutzen, du aber noch nicht.
- Das Keyword Magic Tool hilft dir dabei, eine solide Keyword-Liste aus einem einzigen Seed-Keyword zu erhalten.
- Mit dem PPC Keyword Tool kannst du deine Google Ads-Kampagnen entwerfen und optimieren und dabei Geld sparen, indem du miteinander in Konflikt stehende Keywords entfernst.
Die drei Grundgrößen des CPC
Beim CPC wird nach drei Grundgrößen unterschieden:
- Der maximale CPC: Dabei handelt es sich um jenen Betrag, den ein Werbetreibender für einen Klick maximal zu zahlen bereit ist.
- Der durchschnittliche CPC: Dabei handelt es sich um die durchschnittlichen Kosten, die ein Keyword für einen Klick generiert.
- Der tatsächliche CPC: Dabei handelt es sich um jenen Betrag, der für den Klick am Ende tatsächlich berechnet wird.
Vorteile und Nachteile des CPC
Neben dem CPC gibt es bei Google auch noch andere Abrechnungsmodelle wie beispielsweise CPM (Cost-per-Mille) oder CPA (Cost-per-Aquisition).
Der große Vorteil des CPC ist, dass er im Vergleich zu den anderen Abrechnungsmodellen einen gut kalkulierbaren Wert darstellt, um das Budget für die Werbung zu berechnen. Durch die vorherige Festlegung eines Budgets besteht keine Gefahr, dass es zu unerwartet höheren Kosten kommt.
Zudem ist die Flexibilität sehr hoch, da einzelne Keywords jederzeit pausiert werden können.
Ein Nachteil dabei ist, dass ein Suchender eventuell auch ohne das Schalten von Ads beim Unternehmen gelandet wäre. Viele Werbetreibende haben nämlich ohnehin eine gute Position in den Suchmaschinen, doch User klicken nicht immer auf das Suchergebnis, sondern oftmals auch einfach auf die Werbeanzeige.
Wie wird der CPC berechnet?
Um zu wissen, wie der CPC berechnet wird, ist es wichtig, sich zunächst mit jenen Faktoren auseinanderzusetzen, die maßgeblichen Einfluss auf den Klickpreis haben.
Welche Faktoren beeinflussen den Klickpreis (CPC)?
Einer der wichtigsten Faktoren für den CPC ist die sogenannte Keyword-Konkurrenz. Je mehr Unternehmer bei der Suche nach einem bestimmten Keyword gefunden werden möchten, desto höher fällt auch der CPC aus. Zu den teuersten Keywords im Jahr 2020 auf dem Technologie-Sektor zählten beispielsweise „Google Maps Cloud“, „Kurs Akamai“ und „Hewlett Packard“.
Ein weiterer wichtiger Faktor ist jedoch auch die Qualität der Anzeige. Dafür gibt es bei Google den sogenannten Qualitätsfaktor auf einer Skala von 1 (= sehr schlecht) bis 10 (= sehr gut). Zur Ermittlung dieser Kennzahl verwendet Google primär die drei folgenden Komponenten:
- Die erwartete Klickrate
- Die Anzeigenrelevanz
- Die Nutzererfahrung mit der Zielseite
Zudem spielt auch die Anzeigenposition eine wichtige Rolle beim CPC. In der Regel sind höhere Anzeigenpositionen teurer als niedrige. Allerdings landest du nicht automatisch auf der ersten Position, nur weil du den höchsten Preis bezahlst. Die Position ist auch immer abhängig vom Qualitätsfaktor.
Wie wird die Anzeigenposition bei Google Ads ermittelt?
Der Anzeigenrang ergibt sich aus der folgenden Formel:
Anzeigenposition = CPC-Gebot x Qualitätsfaktor
Was das in der Praxis bedeutet, zeigt folgendes Beispiel:
- Der Werbetreibende Meier gibt ein maximales CPC-Angebot von 2 bei Qualitätsfaktor 3 ab.
- Der Werbetreibende Müller gibt ein maximales CPC-Angebot von 1,5 bei Qualitätsfaktor 5 ab.
- Obwohl das Angebot bei Müller niedriger ist als bei Meier, wird Müller an Anzeigenposition 1 gereiht und Meier auf Anzeigenrang 2.
- Je höher der Wert aus der Formel ist, desto weiter vorne erfolgt die Platzierung der Anzeige. Im Falle von Meier ist der Wert 6 (2 x 3), im Falle von Werbetreibenden Müller ist der Wert 7,5 (1,5 *5).
Welche Gebotsstrategien stehen bei Google Ads zur Verfügung?
Bei Google Ads stehen grundsätzlich zwei unterschiedliche Gebotsstrategien zur Verfügung. Es gibt die Möglichkeit, zwischen manuellen und automatisierten Geboten zu wählen.
Manueller CPC
Beim manuellen CPC kann selbst ein Höchstbetrag für einen Klick auf eine Anzeige festgelegt werden. Dieser Wert kann entweder für Anzeigengruppen oder für jedes Keyword individuell festgelegt werden. Dabei handelt es sich um den maximalen Betrag, den du bezahlst, wenn jemand auf eine Anzeige in Verbindung mit dem entsprechenden Keyword klickt.
Der Betrag, den du dabei einstellen solltest, ist auch wieder von unterschiedlichen Faktoren abhängig, unter anderem von der Conversion auf deiner Webseite. Wenn du weißt, dass du im Monat 10.000 Nutzer benötigst, um dein Produkt 100mal zu verkaufen, wirst du beispielsweise einen niedrigeren Wert einstellen, als wenn du dafür ein höheres Volumen, also beispielsweise 20.000 Nutzer, benötigst.
Auch die Branche bestimmt den Maximalbetrag. Ein Juwelier ist wahrscheinlich bereit, einen höheren CPC zu bieten als beispielsweise ein Schlüsseldienst. Um zu entdecken, auf welche Keywords deine Mitbewerber bieten, kannst du beispielsweise die Anzeigenrecherche von Semrush verwenden.
Um ein Gefühl für die richtigen Werte zu bekommen, lohnt es sich, ein wenig zu recherchieren. Die Übersicht nach Branchen in Deutschland zeigt, dass der CPC sehr unterschiedlich ausfallen kann. Während in der Versicherungsbranche beispielsweise im Jahr 2021 durchschnittlich 3,04 US-Dollar für einen Klick auf eine Anzeige bezahlt wurden, lag der Wert bei Reisen nur bei 0,44 US-Dollar.
Automatisierter CPC
Neben der manuellen Einstellung des CPC gibt es die Möglichkeit, smarte Gebotsstrategien in Google Ads zu nutzen, bei dem die Gebote automatisch an jede Auktion angepasst werden.
Dabei können die folgenden Strategien zum Einsatz kommen:
- Klicks maximieren: In diesem Fall wird das Tagesbudget der Kampagne voll ausgeschöpft. Das ist vor allem sinnvoll, um die Anzahl der Besucher auf deiner Webseite zu steigern.
- Conversions maximieren: In diesem Fall schöpft Google das Budget bestmöglich aus, um möglichst viele Conversions zu erzielen. Diese Strategie ist gut geeignet, um den Umsatz oder die Anzahl der Leads zu steigern.
- Conversion-Wert maximieren: Im Gegensatz zu „Conversions maximieren“ bei der versucht wird, für ein bestimmtes Budget unabhängig vom Wert der Conversions möglichst viele Conversions zu generieren, wird bei der Gebotsstrategie „Conversion-Wert maximieren“ hingegen versucht, mit einem bestimmten Budget deinen Conversion-Wert zu maximieren.
- Ziel-CPA (Cost-per Action): Diese Strategie ist unter anderem dann sinnvoll, wenn alle deine Leads den gleichen Wert haben, denn dadurch kann die Anzahl der gesamten Leads gesteigert werden.
- Ziel-ROAS (Return on Advertising Spend): Dabei werden die Gebote automatisch so definiert, dass Du einen möglichst hohen Conversion-Wert erhältst.
- Angestrebter Anteil an möglichen Impressionen: Bei dieser Strategie ist das Ziel, deine Anzeige an oberster Position auf der Google-Suchergebnisseite auszuspielen. Das ist vor allem dann sinnvoll, wenn du deine Bekanntheit erhöhen möchtest.
Wie viel Tagesbudget soll ich für Google Ads einplanen?
Um das Werbebudget im Vorfeld berechnen zu können, gibt es bei Google einige Optionen zur Begrenzung. Den Ausgangspunkt bilden dabei die Tagesbudgets, in denen du festlegen kannst, wie viel du pro Tag für deine Anzeige ausgeben möchtest.
Um das auf die Monatsplanung umzulegen, musst du den Wert mit 30,4 multiplizieren. Anders ausgedrückt: Beträgt dein monatliches Budget 1.000 Euro, so solltest du das Tagesbudget auf 32,89 Euro einstellen.
Google selbst empfiehlt neuen Advertisern, rund 10 bis 20 Euro an Tagesbudget einzuplanen. Die Anzeigen werden so lange geschaltet, bis dein Tagesbudget aufgebraucht ist.
Sinnvoll ist es jedenfalls, sich mit einem geringen Werbebudget erst einmal heranzutasten. Dazu solltest du dich zunächst einmal fragen, wie viele Klicks du monatlich auf deiner Webseite haben möchtest. Zur ersten groben Orientierung kannst du den Keyword-CPC aus dem Keyword-Planer in Google Ads mal zehn multiplizieren, um dein Tagesbudget daraus abzuleiten.
In weiterer Folge ist es vor allem in den ersten Tagen wichtig, die Anzeige genau zu monitoren und entsprechende Feinjustierungen vorzunehmen.
Um die Kosten möglichst gering zu halten und dabei dennoch viele Conversions zu erzielen, ist die richtige Gebotsstrategie wichtig. Diese lässt sich beispielsweise optimieren, indem die Anzeigen nur zu bestimmten Tageszeiten ausgespielt werden.
Darüber hinaus beeinflussen die folgenden Faktoren das Tagesbudget maßgeblich:
- Die richtigen Keywords: Wer hier im Vorfeld nicht gut analysiert, wirft sein Werbebudget zum Teil beim Fenster hinaus.
- Die Tipps von Google: Nicht alle Optimierungsempfehlungen von Google sind wirklich sinnvoll. Du solltest deshalb jede Empfehlung kritisch hinterfragen und mit einem kleinen Budget testen und dabei genau analysieren.
- Neue Funktionen und Updates: Verschließ dich nicht vor neuen Funktionen und Updates. Neue Anzeigen und Kampagnentypen können das Budget eventuell optimieren oder die Reichweite vergrößern.
- Die richtige Zielgruppe: Analysiere in regelmäßigen Abständen, ob du noch die richtige Zielgruppe erreichst.
- Die passenden Inhalte: Oftmals ist das Problem nicht die Werbeanzeige, sondern der nachgelagerte Content. Check deshalb auch regelmäßig deine Inhalte und analysiere deine Conversions. Führe dazu regelmäßig A/B-Tests durch, um den Content laufend zu optimieren.
Fazit: Google Ads ist das, was du daraus machst
- Mit Google Ads ist es möglich, bezahlte Werbeanzeigen in der Suchmaschine Google und im Displaynetzwerk von Google zu schalten.
- Da die Preise für die Ausspielung einer Anzeige im Auktionsverfahren ermittelt werden, können die Kosten im Vorfeld nicht genau festgelegt werden.
- Bei CPC (Cost-per-Click) findet die Vergütung der Kosten per Klick statt. Das heißt, du musst erst dann etwas bezahlen, wenn jemand auf deine Anzeige klickt.
- Ein wesentlicher Faktor zur Kostenoptimierung ist die Verwendung geeigneter Keywords. Semrush stellt dir unterschiedliche Tools zur Verfügung, mit denen du die richtigen Keywords für deine Kampagne finden kannst.
- Die wesentlichen Einflussfaktoren auf den Klickpreis sind die Keyword-Konkurrenz, die Qualität der Anzeige sowie die Anzeigenposition.
- Der Qualitätsfaktor der Anzeige wird auf einer Skala von 1 bis 10 dargestellt und setzt sich primär aus der erwarteten Klickrate, der Anzeigenrelevanz und der Nutzererfahrung mit der Zielseite zusammen.
- Ein höheres Gebot ist kein Garant für eine höhere Anzeigenposition.
- Der CPC kann entweder manuell oder automatisch eingestellt werden. Automatisch bedeutet, dass dafür unterschiedliche smarte Gebotsstrategien verwendet werden können.
- Für neue Advertiser empfiehlt es sich, ein Tagesbudget von etwa 10 bis 20 Euro einzuplanen, die Anzeigen genau zu analysieren und laufend zu optimieren.