Google Autocomplete: Die SEO-Stärke von „Wird auch oft gesucht“

Evgeni Sereda

Jan 19, 20235 Min. Lesedauer
Google Autocomplete: Die SEO-Stärke von „Wird auch oft gesucht“

INHALTSVERZEICHNIS

Es ist davon auszugehen, dass nahezu jeder Internetnutzer zumindest hin und wieder die Google-Suche nutzt. Ein sehr komfortables Feature ist Autocomplete bzw. Google Suggest. Auf Deutsch heißt diese Funktion im Sprachgebrauch „Wird auch oft gesucht“.

Die Funktion bietet bereits während des Tippens Vorschläge zum automatischen Vervollständigen von Suchanfragen. Für Suchende stellt das eine enorme Vereinfachung dar. Für die Suchmaschinenoptimierung bieten sich Potenziale. Denn durch die eingeblendeten Vorschläge lassen sich Keywords ergründen und weitere Rückschlüsse ziehen. „Wird auch oft gesucht“ ist für SEO daher ein wichtiges, kostenfreies Werkzeug. In diesem Artikel erfährst du, wie dieses Feature von Google funktioniert und welche Vorteile es dir bietet. 

Was genau ist Google Autocomplete bzw. Google Suggest?

Wenn du bei Google etwas in die Suchleiste eingibst, erhältst du noch während des Tippens automatische Vorschläge. Mit einem Klick auf einen der Vorschläge kannst du deine Suchanfrage komplettieren. Dieses Feature nennt sich Autocomplete oder auch Suggest. In Deutschland hat sich teilweise „Wird auch oft gesucht“ eingebürgert. Die Funktion bietet eine Reihe von Vorteilen.

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Google bietet bei der Eingabe von Suchbegriffen Autovervollständigungen in Form von Suchphrasen an

Vorteil 1: enorme Zeitersparnis durch die Suchvorschläge

Autocomplete bedeutet in erster Linie eine Zeitersparnis und mehr Komfort. Google schätzt in einem Dokument, dass du pro Suche 25 Prozent Zeit durch weniger Tippen sparst. Hochgerechnet sind das nach Angaben des Unternehmens für alle Suchen 200 Jahre nicht mehr benötigte Tipparbeit pro Tag! Speziell bei längeren Suchphrasen und auf mobilen Geräten lässt sich die Suche erheblich verkürzen. 

Vorteil 2: Vorschläge schaffen Klarheit bei der Nutzerintention

Das automatische Einblenden der wahrscheinlich auf deine Eingabe folgenden Suchbegriffe hat einen weiteren Vorteil. Sobald du einen Vorschlag wählst, erkennt Google deine Suchintention genauer. Die Ergebnisse sind also bereits in deinem Interesse gefiltert.

Vorteil 3: Autocomplete beseitigt Fehler

Nicht zuletzt trägt die Funktion zu einer automatischen Umwandlung von fehlerhaften Suchanfragen bei. Tippfehler werden korrigiert. Die Suchergebnisse sind dadurch präziser, was bei ähnlichen Begriffen vorteilhaft ist.

Google Suggest: Kritische Inhalte und fehlende Begriffe

Du wirst bei deiner Suche nicht immer einen Vorschlag erhalten. Google behält sich vor, für bestimmte Suchanfragen keine Autocomplete-Begriffe zu nennen. Dazu zählen unter anderem:

  • anstößige Inhalte wie zum Beispiel Pornografie,
  • gewaltverherrlichende Inhalte,
  • neuen Suchtrends, für die noch keine ausreichenden Daten vorliegen,
  • Personen, die rechtlich gegen Suchergebnisse vorgegangen sind.

Das sind jedoch Ausnahmen. Für die meisten Inhalte erhältst du Vorschläge.

Mehr als nur Wörter: Einblendungen auch für Bilder und Videos

Google hat in den letzten Jahren die Funktion erweitert. Inzwischen zeigt die Suche neben den automatisch erscheinenden Begriffsvorschlägen teilweise auch Bilder oder Videos sowie andere Dokumente an. 

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Bei der Suche nach einem Video der Rockband Rolling Stones bietet Google unter anderem Videomaterial zum Vervollständigen an

„Wird auch oft gesucht“: Wie legt Google die eingeblendeten Vorschläge fest?

Die Funktion kürzt Suchen ab. Ein entscheidender Punkt ist dabei, dass die Vorschläge durch Einblendungen möglichst perfekt zu deiner Suchintention passen. Dabei spielen verschiedene Daten eine Rolle. Dazu zählt insbesondere das Suchvolumen. Aber anders als häufig angenommen, sind die Vorschläge nicht allein danach ausgewählt. Ebenso sind Faktoren wie Suchfrequenz, das individuelle Suchverhalten, Standort und Sprache von Bedeutung. 

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Durch Abändern bestimmter Vorgaben verändern sich je nach Begriff die Autosuggest-Einblendungen

Aus diesen Aspekten berechnet Google die wahrscheinlichste Fortsetzung von begonnenen Suchanfragen. Das Unternehmen betont in diesem Zusammenhang, dass es sich bei den Einblendungen nicht um echte Vorschläge handelt, sondern vielmehr um Vorhersagen. Kurz: Google schlägt nicht vor, sondern listet die vermuteten Fortsetzungen der Suche auf. 

So funktioniert „Wird auch oft gesucht“: Wortanfänge und Unterstrich 

In der Praxis funktioniert das so: Ab dem ersten Buchstaben deiner Suchanfrage berechnet Google Begriffe, die du vermutlich suchst. Je mehr du eingibst, desto genauer werden die Vorschläge. Ein Leerzeichen beendet ein Wort. Das bietet Google die Möglichkeit, nun weitere Suchbegriffe zum eingetippten Wort vorzuschlagen. 

Es ist ratsam, bei der Suche zwischen Singular und Plural zu wechseln. Beide Varianten können unterschiedliche Ergebnisse liefern. Das gilt auch für die Abfolge von mehreren Wörtern, da die Reihenfolge der Suchwörter das Autocomplete-Feature beeinflusst.

Der Unterstrich als spezieller „Hack“

Du kannst diese Funktion „hacken“. Indem du vor dem Suchwort einen Unterstrich einsetzt, erhältst du an dessen Stelle Vorschläge, um eine Suchphrase zu vollenden. Der Unterstrich ist eine Möglichkeit, Suchanfragen durch Suggest-Begriffe vor dem eingetippten Suchwort zu verlängern.

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Die Suchergebnisse unterscheiden sich erheblich, wenn du vorn einen Unterstrich vor die Suche setzt

Vorschläge entpersonalisieren

Du kannst die eingeblendeten Vervollständigungen „entpersonalisieren“. Um einen möglichst neutralen Vorschlag zu erhalten, solltest du dich aus allen Google-Accounts ausloggen. Außerdem kann es hilfreich sein, Standort und Sprache anzupassen oder einen VPN-Zugang zu nutzen. Informationen zur Vorgehensweise findest du hier.

Der SEO-Nutzen: So profitierst du von Autocomplete

Aus den Erläuterungen zum Vorgehen wird bereits deutlich: Google Autocomplete erscheint für die Suchmaschinenoptimierung auf den ersten Blick nicht relevant. Allerdings täuscht das. Denn es gibt mehrere Anwendungsbereiche, bei denen du einen SEO-Nutzen aus „Wird auch oft gesucht“ ziehen kannst:

  1. Du kannst Longtail-Keywords und Keyword-Kombinationen finden. Dazu tippst du einen relevanten Begriff ein und erhältst eine Liste von Vorschlägen. Diese sind grob nach Relevanz für deine Eingabe sortiert. So erkennst du potenziell wichtige Suchwörter für deinen Shop oder dein Webseitenangebot. 
  2. Google Autocomplete eignet sich als Einstieg in das Reputationsmanagement. Durch Eingabe eines Namens findest du ergänzende Vorschläge. Diese können es erfordern, weitere Maßnahmen für einen verbesserten Ruf auf den Weg zu bringen. 
  3. Die Ergebnisse können insbesondere bei der lokalen Suche SEO-Ansätze liefern. Häufig liefert das Autocomplete-Tool Ideen, wie lokale Suchbegriffe geschickt zu kombinieren sind. So kannst du eine Webseite durch Einbau relevanter lokaler Bezüge optimieren. 

Die Vorschläge von „Wird auch oft gesucht“ bieten dir erste Ansätze für Verbesserungen. Für eine nachhaltige Suchmaschinenoptimierung solltest du die Ideen jedoch noch analysieren. Mit Tools wie unserer Keyword Übersicht und dem Keyword Magic Tool kannst du zum Beispiel das Suchvolumen und weitere verwandte Keywords einer Suchphrase bestimmen. Durch diese Analyse ist es leichter, die Relevanz von Begriffen und Kombinationen für das eigene Projekt zu bestimmen. 

Autocomplete ist ein nützliches SEO-Werkzeug

Du siehst, das unter Autocomplete, Suggest oder „Wird auch oft gesucht“ bekannte Tool von Google ist nicht nur für Suchende nützlich. Du kannst es in deine tägliche SEO-Arbeit einbinden und so sehr schnell einen Fundus Keywords ermitteln. Diese Rohdaten sind eine gute Arbeitsgrundlage, um daraus wichtige Ansätze zur stetigen Optimierung deiner Webseite abzuleiten.

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Seit 5 Jahren verantworte ich das Marketing von Semrush in den deutschsprachigen Ländern. Seit 2010 bin ich ein leidenschaftlicher SEO. Die Kombination aus SEO und Marketing setzte ich bei großen Projekten wie die Implementierung der SEO-Maßnahmen und Marketing-Prozessen bei einem großen Retailer. Dabei betreue ich auch kleine Projekte, denn auch mal Hand anzulegen, das macht mir viel Spass. Meine Erfahrung und mein Wissen teile ich gerne mit dir.
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