Was ist ein Hreflang-Attribut?

Evgeni Sereda

März 29, 20239 Min. Lesedauer
Was ist ein Hreflang-Attribut?

INHALTSVERZEICHNIS

Das Hreflang-Attribut legt die Sprachen und die geografische Ausrichtung einer Website fest. Lerne Hreflang zu verwenden und Probleme damit zu beheben.

Was ist ein Hreflang-Attribut?

Hreflang ist ein HTML- <link>oder<link> Tag-Attribut, das Suchmaschinen die Beziehung zwischen Seiten in verschiedenen Sprachen auf deiner Website erklärt. Google nutzt dieses Attribut, um die richtigen Länder- oder Sprach-URLs in seinen Suchergebnissen anzuzeigen. Dies basiert auf den Länder- und Spracheinstellungen des Suchenden. 

Diejenigen, die sich mit der SEO von internationalen Websites beschäftigen, müssen das Hreflang-Attribut kennen.

Anstatt beispielsweise dieselbe Seite um Nutzer in Spanien und Mexiko konkurrieren zu lassen, kannst du alternative Seiten haben, die für die Sprache, Währung und mehr dieses Landes optimiert sind.

So sieht es in der Praxis aus. 

Sagst du Google „Semrush Blog“ in den USA. Das ist das erste Ergebnis:

Google Suche in den USA: Semrush Blog

Wenn du in Deutschland bist, siehst du Folgendes:

Google Suche in Deutschland: Semrush Blog

Wohin gehört ein Hreflang-Tag?

Der Google-Support erklärt, dass ein Tag auf drei verschiedene Arten implementiert werden kann. 

  1. Als Link im HTML Head der Seite

  2. Im HTTP Header (bei nicht-HTML-Dateien wie PDFs)

  3. Auf der XML-Sitemap

Das Hreflang-Attribut sieht so aus:

rel="alternate" href="(URL)" hreflang="(Sprach- und Ländercode)"
  • rel="alternate" – Ähnelt dem rel="canonical"-Tag, indem dieser Code Suchmaschinen mitteilt, dass es eine weitere Version dieser Website gibt. 

  • href= – Die URL, die href= folgt, ist der Ort der angegebenen Seite. 

  • hreflang= – Das Hreflang-Attribut gibt das Land und die Sprache der alternativen Seite an. Verwende Sprach- und Ländercodes, um festzulegen, welche Website angezeigt wird. 

Wenn sie im Tag einbezogen werden, müssen Sprachcodes dem Format ISO 639-1 mit zwei Buchstaben folgen. Beispielsweise en (Englisch), de (Deutsch), zh (Chinesisch). 

Wenn du einfach nur eine Seite im gleichen Land übersetzt, wird der Ländercode nicht benötigt. Wenn du aber einen Ländercode benutzt, muss er dem Format ISO 3166-1 Alpha 2 folgen. Beispiel: au (Australien), us (Vereinigte Staaten), sg (Singapur).

Beim Schreiben des Hreflang-Tags kommt immer zuerst der Sprachcode, dann der Ländercode. Zum Beispiel en-au, es-us, zh-sg.

Wenn die Webmasterin von example.com etwa ihre Startseite englisch- und spanischsprachigen Benutzern in den Vereinigten Staaten zeigen möchte, würde sie im <head> der Website-HTML den folgenden Vermerk hinterlassen:

<link rel="alternate" href="https://www.example.com" hreflang="en-us" />
<link rel="alternate" href="https://www.example.com/es" hreflang="es-us" />

Wenn sie die Startseite spanischsprachigen Benutzern in Venezuela und Mexiko zeigen möchte, sieht der Hreflang-Vermerk so aus:

Spanisch in Venezuela:

<link rel="alternate" href="https://www.example.com/ve" hreflang="es-ve" />

Spanisch in Mexiko:

<link rel="alternate" href="https://www.example.com/mx" hreflang="es-mx" />

Diese Tags wurden mithilfe des Hreflang-Tag-Generators auf aleydasolis.com erstellt. Probiere es doch selbst einmal aus, wenn du Hilfe benötigst, damit auch alles richtig ist.

Expertentipp: Vergiss nicht, dass es einen Unterschied zwischen den Elementen <head> und <header> gibt. Der Bereich <head> sollte Informationen beinhalten, die nicht auf der Seite erscheinen. Hier gehört dein Hreflang-Attribut hin. Ein <header>-Tag teilt einem Bot oder Screenreader mit, dass der Inhalt, den es umschließt, als einleitender Teil einer Seite oder eines Abschnitts betrachtet werden soll.

2. In der HTTP-Kopfzeile (bei nicht-HTML-Dateien wie PDFs)

HTTP-Kopfzeilen sollten verwendet werden, um Hreflang bei PDFs und nicht-HTML-Inhalten auf deiner Website zu implementieren. Trotz des Namens hat dies nichts mit den <head>- oder <header>-HTML-Tags auf der eigentlichen Seite zu tun, sondern mit dem Backend einer Website.

Yoast erklärt, dass das Problem mit HTTP-Kopfzeilen darin besteht, dass bei jeder Anfrage auf deiner Website zusätzlicher Mehraufwand entsteht, wodurch das Browsing-Erlebnis des Benutzers womöglich verlangsamt werden könnte. 

Um aber trotzdem ein PDF-Dokument auf deiner Website als englische und französische Versionen herauszuheben, sollte der Link in der HTTP-Kopfzeile erscheinen und so aussehen:

<http://en.example.com/document.pdf>; rel="alternate"; hreflang="en",
<http://fr.example.com/document.pdf>; rel="alternate"; hreflang="fr"

3. Auf der XML-Sitemap

Die dritte Methode, Hreflang auf einer Website zu implementieren, ist über sitemap.xml. Dieser ausgezeichnete Artikel von Google-Support bietet eine detaillierte Anleitung.

Schwerpunkte: Andere Hreflang-Themen, die behandelt werden

  • Gängige Fehler und ihre Behebung

  • Was man vor der Implementierung von Hreflang wissen sollte

  • Warum Hreflang-Attribute verwendet werden sollten

  • Gründe gegen die Nutzung von Hreflang

Gängige Fehler und ihre Behebung

Unser Team hat eine Studie zu den häufigsten Hreflang-Fehlern veröffentlicht.

Rechtschreibfehler und Unterstriche

Diese beiden Beispiele geben an, dass einfache Rechtschreibfehler im Sprach- oder Ländercode häufige Fehler auf internationalen Websites sind, wenn es um die Implementierung von Hreflang geht.

Einfache Fehler wie ein ungültiger Ländercode, die Verwendung eines Ländercodes ohne einen Sprachcode, oder der Einsatz eines Unterstrichs (_) anstelle eines Bindestrichs (-) können das Hreflang-Attribut ungültig machen.

Obwohl es anscheinend auch etwas Spielraum bei GB und UK als Ländercode gibt (weil Google ziemlich schlau ist), solltest du schon probieren, dem Format ISO 639-1 zu folgen, um die Sprache anzuzeigen. Wenn du eine falsche Abkürzung verwendest (z. B. eng anstelle von en), ignoriert Google dies und dein Code funktioniert dann nicht.

Kein auf sich selbst verweisendes Hreflang-Tag

Ein weiteres gängiges Problem ist, dass kein auf sich selbst verweisendes Hreflang-Tag zur Seite hinzugefügt wird. Das bedeutet, dass ein Hreflang-Tag vorhanden sein muss, der zusätzlich zur Bezeichnung der anderen Seiten auch auf die Sprache und das Land der Seite selbst verweist.

Bing wird vernachlässigt

Wenn du außerdem möchtest, dass deine internationale Seite auf Bing funktioniert, musst du die separaten Anweisungen von Bing befolgen. Es gibt einen Artikel von einem Bing-Webmaster, der erklärt, wie man Bing den Sprach- und Ländercode einer Website mitteilt. Dieser scheint aber überholt zu sein, weil behauptet wird, dass das Meta-Tag http-equiv=”content-language” seit HTML5 als schlechte Lösung betrachtet wird.

Stattdessen lautet die führende Weisheit, dass die Sprache einer Seite mithilfe von lang= angegeben werden sollte und die beabsichtigte Zielgruppe über die Kopfzeile Sprachinhalt.

Was man vor der Implementierung von Hreflang wissen sollte

Es kann vorkommen, dass du von Google ignoriert wirst

Von Google wird ein Hreflang-Vermerk eher als Signal, nicht als Anweisung angesehen. Anders ausgedrückt kann es vorkommen, dass er von Google ignoriert wird. Es sollte funktionieren, ist aber keine absolute Garantie.

Ziehe einen Sprachcode ohne Ländercode in Erwägung

Ein Benutzer kann auch auf andere Art und Weise in die falsche Richtung geleitet werden. 

Angenommen, du gibst nur eine URL für Muttersprachler in Deutschland an (de-de). Wenn du nun keinen URL-Code für Deutschsprachige hinzufügst, die in einem anderen Land leben (z. B. in Italien), wird Google einfach raten. Erwäge deshalb, einen allgemeinen Tag mit Sprachcode, aber ohne Ländercode hinzuzufügen. Der allgemeine Tag hreflang="de" gibt den Hinweis darauf, zu welcher Version einer Seite ein deutschsprachiger Benutzer in Italien geschickt werden sollte.

Bei der Implementierung von Hreflang-Tags spielen noch weitere Nuancen eine Rolle. Dieses Video von Google ist zwar schon ein paar Jahre alt, dennoch bietet es eine gute Übersicht darüber, was alles falsch gemacht werden kann. Ansehen lohnt sich auf alle Fälle.

Du möchtest niemanden speziell anvisieren? Verwende x-default

Mit hreflang="x-default" sagt man im Wesentlichen aus, dass die URL keine bestimmte Sprache anvisiert und sie für alle zugänglich ist. Das ist praktisch, wenn eine Seite auf viele Sprachen ausgelegt ist oder es sich um eine Seite zur Sprachauswahl handelt. Auf jeden Fall besser als Tags für Unmengen an Sprachen hinzuzufügen.

Sollte Hreflang verwendet werden?

Hreflang zu implementieren, kann viele verschiedene Länder- und Sprachprobleme lösen. Das bedeutet aber nicht, dass es sich hier immer um die richtige Lösung für alle handelt.

Warum Hreflang-Attribute verwendet werden sollten

SEO-Nutzen: Probleme mit dupliziertem Inhalt lösen

Der größte Vorteil von Hreflang ist wahrscheinlich, dass sich Probleme mit Duplikaten schnell und einfach lösen lassen. Eine Website mit mehreren länderspezifischen Domains, Subdomains oder Unterordnern, die sich auf unterschiedliche Länder beziehen, könnte größtenteils oder sogar vollkommen identische Inhalte haben.

Bedenke beispielsweise, dass eine Marke dieselben 100 Artikel in den USA, Kanada, Großbritannien, Irland und Australien verkaufen könnte und dafür jedes Mal eindeutige URLs haben muss. 

Dieses Unternehmen steht dann vor dem Problem: Müssen eindeutige Produktbeschreibungen, Blogs, Anleitungen und Kategorieseiten für jeden Markt verfasst werden, um negative Auswirkungen auf die Suchleistung aufgrund von duplizierten Inhalten zu vermeiden? Oder implementiert es einfach Hreflang-Tags und erspart sich tagelange Arbeit?

Vorteil für die Nutzer: Der Content ist zielgerichtet

Vielleicht hast du dir die Mühe gemacht, britische Formulierungen und Rechtschreibung auf der GB-Version deiner Website zu benutzen. Womöglich hast du sogar auf Popkultur-Beispiele verwiesen, die der durchschnittliche Besucher der amerikanischen Website nicht versteht. Hreflang-Tags können sicherstellen, dass so amerikanische Besucher nicht verwirrt werden und sich britische Besucher wie zu Hause fühlen.

Gründe gegen die Nutzung von Hreflang

Du hast duplizierte Inhalte in verschiedenen Sprachen

Hreflang-Attribute schaden nicht, aber sie sind auch nicht notwendig, um Probleme mit duplizierten Inhalten bei Seiten zu vermeiden, bei denen es sich um direkte Übersetzungen handelt. 

Google empfiehlt zwar, dass du den Crawlern hilfst, indem du Hreflang-Attribute einsetzt, aber mehrere Versionen einer Seite werden nicht als Duplikat betrachtet, wenn der Großteil des Inhalts übersetzt ist. 

Erwarte also nicht, dass dich der übermäßige Einsatz von Hreflang vor nachteiligen Auswirkungen auf dein Ranking bewahrt. Darüber musst du dir in diesem Zusammenhang wahrscheinlich ohnehin keine Sorgen machen.

Du möchtest mit Google Suchende aus anderen Ländern ausschließen

Wenn du relativ sichergehen möchtest, dass nur die Benutzer aus einem bestimmten Land deine Website in den Suchergebnissen von Google sehen, ist Hreflang nicht unbedingt die beste Lösung. Stattdessen bietet die Google Search Console eine zuverlässige, wenn auch weniger flexible Option, wenn du eine generische Top-Level-Domain hast, wie .com und nicht etwa .ca.

Öffne in der Google Search Console den Bericht zur internationalen Ausrichtung, und wähle auf dem Tab „Land“ das Zielland aus. Setze ein Häkchen ins Kästchen „Geografische Ausrichtung“.

Das ist vielleicht eine gute Lösung. Es kann sogar eine sehr sinnvolle Strategie sein, wenn du dir sicher bist, dass du keinen Traffic aus einer organischen Suche außerhalb dieses einen Landes zulassen willst. Bedenke aber, dass Google versuchen wird, die Bereitstellung deiner Website für Personen in einem anderen Land auszuschließen, und nicht nur die Zielgruppe der Suchenden in deiner bevorzugten Region verbessern wird. 

Bist du dir sicher, dass niemand in einem anderen Land, nicht einmal ein Staatsangehöriger, der einfach nur woanders lebt, deine Dienstleistungen oder Produkte nützlich finden und ein potenzieller Kunde werden könnte?

Vielleicht möchtest du ja das komplette Gegenteil erreichen. Das kannst du tun, indem du im Dropdown-Menü des Kästchens „Geografische Ausrichtung“ die Option „Nicht gelistet“ auswählst. Dann wird deine Website gar nicht regional eingeschränkt.

Du optimierst nur für Bing oder Baidu

Okay, natürlich klingt das für die meisten westlichen Websites unwahrscheinlich, aber es kann vorkommen. In manchen Ländern der Welt ist es sogar vorgeschrieben.

Wie oben angesprochen, verwendet Bing keine Hreflang-Tags, um die bevorzugte Sprache oder das Land einer Seite herauszufinden. Das Gleiche gilt für Baidu, Chinas vorherrschende Suchmaschine. 

Du solltest die Sprache und die beabsichtige Zielgruppe im HTTP Header festlegen, wenn du gern eine Zielgruppe aus China gewinnen oder Bing-Traffic optimieren möchtest. 

Zusammenfassung

Bei Hreflang handelt es sich um ein <link> Tag-Attribut, das Suchmaschinen dabei hilft, internationalen Web-Benutzern die angemessene Version einer Website anzuzeigen. Du musst den richtigen Sprach- und Ländercode überall verwenden, wo du das Attribut auf deiner Website implementierst. 

Wenn du die Verwendung des Hreflang-Tags auf deiner Website auf Fehler überprüfen möchtest, solltest du das SEMrush-Tool Site Audit benutzen. Es umfasst verschiedene Prüfungen, insbesondere für internationale SEO, damit du deine internationale Website optimieren kannst.

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Seit 5 Jahren verantworte ich das Marketing von Semrush in den deutschsprachigen Ländern. Seit 2010 bin ich ein leidenschaftlicher SEO. Die Kombination aus SEO und Marketing setzte ich bei großen Projekten wie die Implementierung der SEO-Maßnahmen und Marketing-Prozessen bei einem großen Retailer. Dabei betreue ich auch kleine Projekte, denn auch mal Hand anzulegen, das macht mir viel Spass. Meine Erfahrung und mein Wissen teile ich gerne mit dir.
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