404 Error — Server Not Found: Vorsicht! Verärgere Deine Besucher Nicht

Evgeni Sereda

Aug. 31, 20228 Min. Lesedauer
404 Fehler
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INHALTSVERZEICHNIS

Wann entsteht ein 404-Fehler?

Nur ein Buchstabendreher beim Tippen der URL und zack — „404-Fehler. Seite nicht gefunden“. Wenn das deinem Kunden oder Interessenten einmal passiert, ist das noch nicht so wild. Geschieht es öfter, kannst du sicher sein — der Kunde ist verärgert und wird von deiner Webseite abspringen. Sprich, er versucht nicht erneut, deine Seite aufzurufen. Er bleibt weg. Vielleicht wählt er dann sogar eine Webseite eines Mitbewerbers. Ärgerlich! Willst du das? Natürlich nicht. Dein Besucher soll natürlich bei dir bleiben.

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Beispiel wie die 404 Fehlerseite aussieht

Wir zeigen dir in diesem Artikel:

  • wie du 404-Fehler erkennst,
  • wie du 404-Fehler vermeidest
  • wie du 404-Fehler behebst und warum das so wichtig ist und
  • wie du deine 404-Fehler-Seiten so gestaltest, dass deine Kunden dennoch auf deiner Website bleiben.

404 — Server not found — warum du diese Fehlermeldung unbedingt beachten solltest

Error 404, HTTP 404 Not Found, Seite nicht gefunden, es konnte nichts gefunden werden oder „Entschuldigung, aber der gesuchte Eintrag ist nicht verfügbar“ — nervig. Wenn dir beim Surfen im Internet eine 404-Seite entgegenspringt.

Diese 404-Fehler-Seite ploppt auf, wenn es die Seite an diesem Ort nicht mehr gibt. Vielleicht ist sie auf eine andere URL umgezogen? Oder du hast dich entschieden, die Seite zu löschen, aber die URL ist bei Google noch indexiert? Oder dein Besucher hat sich einfach beim Eingeben der URL vertippt. Ein Buchstabendreher kann mitunter alles ruinieren.

Wieso ist es problematisch, wenn deinen Website-Besuchern 404-Fehler-Seiten angezeigt werden?

Trust, also Vertrauen, ist ein wichtiger Aspekt, wenn Suchmaschinen deine Webseiten finden und entsprechend gewichten sollen. Gelangen Kunden immer wieder auf Seiten, die nicht existieren, springen sie in der Regel ab. Kein Vertrauen mehr in dein Angebot. Nur: Verloren gegangenes Vertrauen bedeutet, deine Website sinkt im Ranking. Sie ist schlechter zu finden, wenn jemand nach ihr sucht.

Hinzukommt: Der potenzielle Kunde wird die Website vielleicht gar nicht mehr besuchen und wählt einen Mitbewerber. Der Traffic auf der Website sinkt.

Gemäß einer Studie von uns, bei der wir auf mehr als 100.000 Domains die elf häufigsten SEO Onsite Fehler identifiziert haben, siehe Semrush Studie, besitzen 35 Prozent der untersuchten Seiten tote Links. 70 % davon sind 404-Fehler-Seiten.

Zu viele 404-Error-Codes verärgern aber eben nicht nur deine Besucher. Auch die Suchmaschinen. Daher ist es wichtig, diese 404-Fehler so rasch wie möglich zu entdecken. Das kannst du zum Beispiel mit dem Semrush-Audit. Entdecken, ändern, Problem gelöst — so behältst du deinen Traffic auf der Seite. Und das Vertrauen deiner Besucher.

404 Fehler — was ist das eigentlich?

Der 404-Fehler-Code zeigt, dass die angefragte Seite nicht gefunden wird.

404 steht also für einen Fehler, der bei der Übertragung von Daten vom Server zum Client passiert.

Es ist ein sogenannter HTTP-Status-Code (evtl. Link zu anderem Artikel, der den HTTP-Status erklärt?).

„Ein HTTP-Statuscode wird von einem Server auf jede HTTP-Anfrage als Antwort geliefert. Auf der anfragenden Seite steht dabei ein Client, wie beispielsweise ein Webbrowser. Der Server teilt durch den HTTP-Statuscode dem Client mit, ob die Anfrage erfolgreich bearbeitet wurde. Im Fehlerfall gibt der Statuscode Auskunft darüber, wo (beispielsweise über eine Umleitung) oder wie (zum Beispiel mit Authentifizierung) er die gewünschten Informationen erhalten kann. Am bekanntesten sind dabei die Codes 404: „Nicht gefunden“, 403: „Fehlende

Zugriffsberechtigung“ und 400: „Fehlerhafte Anfrage“.

Hard oder Soft 404?

Mitunter siehst du den 404-Fehler in der Google-Search-Console. Dann liegt bei dir ein sogenannter Soft 404-Fehler vor. Was bedeutet das? Deine Besucher sehen die

404-Fehler-Seite. Suchmaschinen wie Google und Co erhalten jedoch den „Ok-Status“ (HTTP 200-Code). Die Seite sei also unter dieser Adresse zu finden. Das ist ungünstig, denn der Suchbot crawlt und indexiert unnötigerweise Seiten, die es nicht gibt. Google identifiziert diese falschen Seiten und zeigt sie in der Search Console an.

Wie entsteht ein 404-Error?

Oft liegt ja das Problem auf der anderen Seite des Computers. Sprich, beim Nutzer. Natürlich ist das auch in diesem Fall der Fall. Aber nicht nur. Technische Probleme lösen den 404-Fehler ebenfalls aus. Mögliche Ursachen für den 404-Error können sein:

  • Du hast eine Seite deiner Website gelöscht, ohne die URL auf eine andere Seite umzuleiten.
  • Oder hast du die Seite in einen anderen Bereich verschoben? Auch hier entsteht eine 404-Fehlerseite.
  • Gleiches gilt, wenn du die URL geändert hast. Oder auch nur einen Teil der URL — zack: 404-Error.
  • Du hast deine Domain auf einen anderen Server übertragen? Wenn alte URLs dabei nicht auf die neue Website weitergeleitet werden, ergibt sich ebenfalls „HTTP 404 not found“.

Weitere mögliche Gründe für den 404-Fehler:

  • Die URL wurde verändert oder gelöscht.
  • Die Domain ist ganz frisch und noch ohne Inhalte.
  • Der Webserver ist nicht erreichbar.
  • Der Server ist überlastet oder gerade außer Betrieb.
  • Der Server ist falsch konfiguriert.
  • Dein Besucher hat die URL falsch eingetippt (Buchstabendreher, falsches Zeichen, etc.)
  • Du hast einen Schreibfehler in der URL.
  • Verlinkende Seiten haben einen Tippfehler.
  • Verlinkende Seiten verweisen auf eine inzwischen gelöschte Seite.
  • Der Browser Cache ist zu voll.
  • Malware auf deinem Computer zeigt dir mitunter fälschlicherweise ein „Seite nicht erreichbar“ an.

Wann wird ein 404-Fehler zum richtig großen Problem?

Wir haben alle Fehler. Und machen welche. Websites auch. Problematisch wird es, wenn diese Error Pages sich massiv häufen.

Also, auch ein einziger 404-Error kann dich einen Kunden kosten. Genervt sucht er das Weite - und geht zu einem Mitbewerber. Das muss nicht sein. Du kannst übrigens auch 404-Fehlerseiten so gestalten, dass diejenigen, denen die Seite angezeigt wird, durchaus dort bleiben. Nutze sie zur Kundengewinnung. Wie? Darauf komme ich weiter unten noch zu sprechen.

Richtig problematisch wird es aber, wenn du richtig viele 404-Fehlerseiten auf deiner Website hast. Wie findest du das heraus? Verschiedene Tools helfen dir dabei. Welche, zeige ich dir noch. Lass uns zuerst betrachten, inwiefern zu viele 404 Statuscodes deiner Website schaden.

404-Error — zu viele schaden deinem Ranking / Auswirkungen auf dein SEO

Vorweg: Ein 404-Fehler ist kein Rankingfaktor. Deine Website wird von Suchmaschinen wie Google dafür nicht abgestraft. Aber: Er schadet deinem Ranking. Warum?

Ganz einfach: Die Absprungrate steigt. Wenn Menschen auf Fehlerseiten gelangen, bleiben sie dort in der Regel nicht. Es sei denn, du gestaltest die Seite so pfiffig, dass dir das gelingt. Besser ist jedoch, zu viele Error Pages möglichst schnell zu beseitigen. Denn die Absprungrate IST ein Rankingfaktor. Hier straft Google sehr wohl ab.

Hinzukommt: Je öfter der Googlebot beim Crawlen auf Seiten gelangt, die er als nicht relevant erkennt, findet er deine Seite eben doch nicht mehr so bedeutend. Du hast viele fehlerhafte, „tote“ Seiten? Dann meint Google, du pflegst deine Website nicht ordentlich. Dein Link Building ist vernachlässigt. Durch fehlerhafte Seiten werden auch weniger relevante Seiten indexiert. Was passiert? Dein Pagerank sinkt.

Deine Website ist schlechter zu finden, die Besucher bleiben aus. Der Umsatz auch.

Wichtig ist: Kontrolliere deine Links regelmäßig auf 404-Fehlercodes. Und korrigiere sie.

Was kannst du tun? So behebst du 404-Fehler

Wie du 404-Statuscodes finden kannst, zeige ich dir im nachfolgenden Absatz. Wenn du auf die Error Pages triffst, zögere nicht und behebe die Fehler. Dies steigert die Attraktivität deiner Website für die Crawler.

So bereinigst du 404-Fehler:

  • Richte eine 301 Weiterleitung ein. Du leitest die ursprüngliche Webseite um. Wichtig ist, dass die neue Seite ähnliche Informationen enthält wie die 404-Page. Auf keinen Fall solltest du die Seite einfach nur auf deine Startseite umleiten. Das bringt nur Frust beim User. Und der Google Trawler deutet dies als Soft-404-Fehler. Es bringt also nichts.
  • Korrigiere Tippfehler in deiner URL. Über Schreibfehler auf externen Links hast du in der Regel keinen Einfluss. Du kannst die verweisende Seite natürlich darauf hinweisen.
  • Bemerkst du sehr viele Anfragen auf eine gelöschte Seite? Dann überlege dir, ob du die 404-Fehlerseite nicht wiederherstellst.
  • Gestalte deine 404-Fehlerseiten so, dass der User dennoch „abgeholt“ wird. Halte ihn auf der Seite oder führe ihn konsequent zu den Informationen, die er sich auf der ursprünglichen Seite erhofft hat zu finden.

Welche 404-Fehlerseiten korrigiere ich zuerst?

Hat deine Website sehr viele 404-Fehlercodes? Dann überarbeite die Hauptseiten zuerst. Das sind unter anderem:

  • Produktseiten
  • Kategorieseiten
  • Kontaktseite
  • alle Seiten, die Informationen zu deinen Produkten, Angeboten, Dienstleistungen enthalten.

Mach dich erst danach an die anderen Error Pages. Findet Google Seiten, auf die ein Nutzer eigentlich gar nicht zugreifen können sollte? Auch diese Fehler solltest du ausmerzen. Sie sind aber nicht ausschlaggebend für dein Ranking.

Gestalte deine 404-Fehlerseiten

Wie gesagt, Fehler machen wir alle. Sie passieren. Du hast jetzt zwei Möglichkeiten:

  • Du schickst deinen Besucher möglichst schnell auf die Seite mit den gesuchten Informationen.
  • Du hältst ihn auf der Fehlerseite und gibst dieser damit mehr Gewicht. Und du senkst die Absprungrate. Das wiederum stärkt dein Ranking.

In beiden Fällen gilt es, die Fehlerseite so zu gestalten, dass sich der User trotz des Fehlers wohlfühlt. Wie geht das?

Viele CMS bringen vorgefertigte Error Pages mit einem Standardtext mit. Du kannst sie jedoch ändern. Bei einer PHP oder HTML-Website richtest du die Fehlerseite manuell ein.

Öffne die .htaccess-Datei, gib Error Document 404 /404.hmtl ein und speichere. Bei PHP ersetze das „.hmtl“ durch „.php“. Du hast noch keine .htaccess Datei? Dann lege sie zuvor im Stammverzeichnis an. Hat geklappt? Gib einfach mal die URL der nicht vorhandenen Seite ein. Dann siehst du es.

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Beispiel wie die Fehlerseite gestaltet aussehen könnte

So hältst du deine Besucher auf der Fehlerseite und verringerst die Absprungrate

Es ist ärgerlich, auf einer 404-Seite zu landen. Mit einer gut gestalteten Fehler-Seite steigt jedoch die Chance, dass der User auf deiner Website bleibt und weiter nach der gewünschten Information sucht. 

Alles ist besser als nur der Satz „Sorry. Diese Seite existiert nicht mehr.“ Das frustriert. Was soll der Besucher denn nun tun? Gut ist es, wenn du ihm jetzt einen Vorschlag machst. So wie es zum Beispiel „Landsend“ macht. Sie weisen auf die gut sichtbare Suchfunktion hin und geben zudem drei Kategorien „Herren, Damen, Kids“ vor. Der Besucher kann also agieren.

Edeka spielt mit Worten und Angeboten: „Diese Seite ist leider nicht mehr ganz so frisch wie unsere Angebote und Rezepte.“ Auch hier wird der User zudem gleich zu unterschiedlichen Bereichen verlinkt, nicht nur zur Startseite.

404-Fehler — spielerisch gelöst

Wenn du dich schon verirrt hast, dann ärgere dich nicht. Auf dieser Seiten wie von https://www.romainbrasier.fr/404/, darfst du 404 Lemminge retten.

Du willst, dass deine Interessenten und Kunden noch länger auf der Seite bleiben? Dann lass sie kreativ werden. Left Logic zum Beispiel, animiert zum Malen. 

Nutze die richtigen Tools: Folgende Tools helfen dir, fehlerhafte Seiten rasch zu finden

Wie finde ich all die 404-Fehlerseiten? Dank verschiedener Tools musst dich jetzt nicht selbst durch womöglich tausende von Webseiten wühlen. Diese Programme analysieren automatisch deine Website, finden die entsprechenden 404 Statuscodes und listen alle auf.

Ergebnisse lassen sich in zwei Bereiche kategorisieren:

  • Interne 404-Fehler: Wie es der Name schon sagt, betrifft dies die Verlinkungen innerhalb der eigenen Website. Du kannst den Fehler selbst beheben.
  • Externe 404-Fehler: Hier gibt es Fehler, auf fremden Websites, die zu deiner verlinken. In der Regel kannst du diese nicht selbst ausmerzen. Aber du kannst natürlich den Webmaster der versinkenden Website bitten, das Problem zu lösen.

Welche Tools helfen bei der Suche nach 404-Fehler?

Hast du ein Google Konto und ist deine Website dort eingetragen? Dann hilft dir die Google Search Console beim Finden der fehlerhaften Seiten. Kostenfreie Apps liefern dir ebenfalls eine Liste mit den 404-Error Pages. Verwende den „Dead Link Checker“ oder Broken Link Check.

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Beispiel wie der 404 Fehler in der Google Search Console aussieht

Hier musst du lediglich die zu prüfende URL eingeben und schon spucken die Apps eine Liste mit Fehlern und Fehlercodes aus. Jetzt kannst du Seite für Seite ansehen und entsprechend bearbeiten.

Das Semrush Site Audit liefert dir sämtliche 404-Fehler. Auch die Soft 404-Fehler.

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Beispiel wie der 404 Fehler im Semrush Site Audit aussieht

Und darüber hinaus noch viele andere Fehlerquellen. Hier findest du mehr Infos zum Semrush Site Audit

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Seit 5 Jahren verantworte ich das Marketing von Semrush in den deutschsprachigen Ländern. Seit 2010 bin ich ein leidenschaftlicher SEO. Die Kombination aus SEO und Marketing setzte ich bei großen Projekten wie die Implementierung der SEO-Maßnahmen und Marketing-Prozessen bei einem großen Retailer. Dabei betreue ich auch kleine Projekte, denn auch mal Hand anzulegen, das macht mir viel Spass. Meine Erfahrung und mein Wissen teile ich gerne mit dir.
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