Die interne Verlinkung ist eine Goldmine von SEO-Chancen, die komplett unter deiner Kontrolle steht. Nutzt du dieses Potenzial? Nutzt du Keywords in den Ankertexten der internen Links?
Für unsere Studie haben wir 150.000 zufällig ausgewählte Websites mit 175 Millionen Einzelseiten und 15 Milliarden Links analysiert, um die Häufigkeit von Problemen bei der internen Verlinkung zu ermitteln. Das Ergebnis zeigt, dass viele Websites aufgrund von Fehlern, die leicht zu beheben wären, hinter ihren Möglichkeiten zurückbleiben.
Damit du das Maximum aus der Studie herausholen kannst, fügen wir jedem Problem eine Erklärung hinzu und weisen ihm eine Stufe der Dringlichkeit sowie des potenziellen Vorteils zu.
Die Dringlichkeit zeigt, wie stark sich ein Problem auf deine Ränge auswirkt. Der Wert reicht von 1 bis 3, wobei 3 die stärkste Wirkung kennzeichnet.
Die Vorteils-Stufe zeigt, wie viel du gewinnen kannst, indem du das Problem behebst. Die Zahl bezieht sowohl die Häufigkeit als auch die Schwere des Problems ein und liegt ebenfalls zwischen 1 bis 3, wobei 3 den größtmöglichen Vorteil bedeutet.
Unsere Infografik zeigt die Prozentanteile betroffener Websites, Seiten oder Links. Aufgrund des großen Umfangs der analysierten Daten sind diese Zahlen repräsentativ für den negativen Einfluss dieser Probleme im Internet insgesamt.
Um die Auswirkung eines Problems auf eine typische Website zu veranschaulichen, haben wir einen Medianwert berechnet. Indem wir die höchsten und niedrigsten Werte ausschließen, erhalten wir ein Bild von der wahrscheinlichen Situation auf deiner Website, wenn diese das betreffende Problem aufweist.
Wenn du dies liest, dann ist dir klar, was Links sind und dass die interne Verlinkung ein wichtiger Bestandteil der Suchmaschinenoptimierung ist.
Doch wenn wir interne Verlinkung sagen, meinen wir in den meisten Fällen den Aufbau externer Verweise auf eine Website, nicht die Links auf der Website selbst.
Damit die Studie noch interessanter wird, habe ich mehrere deutsche Experten zu diesem Thema befragt. Deren Meinung und Statement findest du weiter unten.
Warum ist die interne Verlinkung wichtig für SEO?
Backlinks sind ein wohlbekannter Ranking-Faktor. Wenn eine Seite viele externe Links auf sich zieht, wächst ihre Autorität und Google befördert sie in den Suchergebnissen für einige Themenbereiche nach vorne. Weiterführende interne Links dagegen erhalten nur selten die Aufmerksamkeit, die sie verdienen. Sie spielen eine große Rolle für den Gesundheitszustand einer Website – von der Crawlbarkeit für die Suchmaschinenroboter bis zur Verteilung der Ranking-Autorität auf ihre Einzelseiten.
Bevor wir in die Ergebnisse der Studie einsteigen, ist es sinnvoll, einige wichtige Begriffe zu klären.
PageRank ist der erste Ranking-Algorithmus von Google, der die Anzahl und Qualität der Links auswertet, die auf eine Seite verweisen, um deren Relevanz und Autorität zu ermitteln. Einfach gesagt: Links von wichtigen Websites stärken die Autorität der Seite, während Links von minderwertigen, wenig vertrauenswürdigen Sites sie mindern. Die Verteilung des PageRank ist ein wichtiger Bestandteil des Prozesses der internen Verlinkung (siehe auch Link Equity).
Das Crawl-Budget ist ein Limit, bis zu dem ein Suchroboter deine Website erfasst. Die Häufigkeit und Tiefe, mit der eine Suchmaschine deine Website durchsucht, richtet sich nach der Beliebtheit und Aktualität deiner Inhalte. Wenn die Crawler über interne Links auf deine Website navigieren, kann mangelhafte interne Verlinkung dein Crawl-Budget vergeuden, was dazu führt, dass wichtige Teile deiner Website außen vor bleiben.
Link Equity ("Link Juice") ist ein Begriff, der die Verteilung von SEO-Wert zwischen den Einzelseiten einer Website durch Verlinkung beschreibt.
Es gibt verschiedene Arten von Links:
Intern – zur Verknüpfung von Seiten derselben Domain untereinander,
Extern – zur Verknüpfung von Seiten verschiedener Domains,
Backlinks – eingehende Links zu einer Website oder Einzelseite von einer anderen Ressource,
Nofollow-Links – Nofollow-Links haben keine Wirkung auf den Suchmaschinen-Rang der verlinkten Website. Um sie zu erstellen, fügst du den Links das Attribut rel="nofollow" hinzu.
Fehler bei den Verlinkungen:
Defekte interne Links
Das erste und offensichtlichste Problem mit Links ist, dass sie nicht funktionieren. Dies kann aufgrund einer fehlerhaften URL geschehen, weil die verlinkte Seite defekt ist oder weil sie nicht mehr existiert. Defekte Links wirken sich auf die Verteilung der Link Equity über deine Website aus und beeinträchtigen deine Rankings. Defekte Links signalisieren an Google, dass es sich um eine Website von niedriger Qualität handelt. Zugleich verärgern sie dein Publikum. Der Prozentanteil betroffener Links mag niedrig erscheinen, doch vergiss dabei nicht, dass jede Seite leicht auf 20-100 Links kommen kann und schon ein einziger defekter Link genügt, um den Besucher aus der Bahn zu werfen.
Prüfe, ob die Link-URL korrekt ist, und nimm gegebenenfalls die nötigen Änderungen vor, das erleichtert den Klickweg deiner Besucher. Wenn eine Webseite einen Fehler meldet, entferne den Link, der auf die Fehlerseite führt, oder ersetze ihn am besten mit einem korrekten Link. Wenn das nicht möglich ist, erstelle eine Weiterleitung von der defekten Seite auf das eigentliche Linkziel.
Defekte externe Links
Externe Links geben Autorität an die verlinkte Website ab. Bei defekten Links ist diese Autorität vergeudet. Ebenso wie für defekte interne gilt auch für defekte externe Links, dass sie die Qualität deiner Seite sowohl in den Augen Googles als auch deiner Zielgruppe beeinträchtigen.
Prüfe auch hier, ob die URL korrekt ist. Auf andere Websites hast du keinen Einfluss, aber es ist deine Verantwortung, sicherzustellen, dass die Links auf deiner eigenen Website richtig funktionieren. Wenn eine verlinkte Website einen Fehler zurückgibt, kontaktiere den Betreiber, damit er den Defekt beheben kann, finde eine intakte Seite zum Verlinken oder entferne den Link, um besser zu ranken.
Zu viele Links auf der Seite
Zu viele Links sehen nach Spam aus, was sich negativ auf deine Rankings auswirkt. Zudem teilt sich der weitergegebene PageRank zwischen den Links auf. Je mehr es also sind, desto weniger Wert gibt jeder einzelne Link weiter. Das SEMrush Site Audit meldet dieses Problem bei Seiten mit mehr als 3.000 Links, was in den meisten Fällen ein klarer Overkill ist.
Verwende weniger Links mit mehr Sorgfalt. Dies hilft deinen Besuchern, auf deiner Website zu navigieren, und führt zu einer besseren Verteilung der Link Equity.
Weiterleitungsketten und -schleifen
Weiterleitungen von einer Seite zur anderen einzurichten ist oft nützlich, doch wenn sich hier Fehler einschleichen, kann dies ernsthaft die Nutzererfahrung und Suchmaschinen-Ränge gefährden. Wenn eine Weiterleitung zur nächsten Weiterleitung führt, entsteht eine Kette, und in manchen Fällen wird daraus sogar eine Schleife. Weiterleitungsketten und Endlosschleifen verlangsamen deine Website und verwirren Suchroboter.
Am besten verweisen deine Links direkt auf die Zielseiten. Doch wenn Weiterleitungen nötig sind, sollten zumindest diese zum letztendlichen Ziel führen. Die Gründe hinter Problemen mit Weiterleitungen zu verstehen, hilft dir, häufige Muster zu identifizieren und für Abhilfe zu sorgen. Meist tauchen Probleme mit Weiterleitungen auf, wenn externe Webseiten im Spiel sind. Bei internen Seiten liegen die Ursachen für Ketten und Schleifen meist in vorangegangenen Seitenumzügen.
Vorübergehende Weiterleitungen
Für einen Nutzer besteht kein Unterschied zwischen einer vorübergehenden 302-Weiterleitung und einer permanenten 301-Weiterleitung. Doch für einen Suchroboter zeigt eine vorübergehende Weiterleitung an, dass sowohl die neuen als auch die alten Seiten im Index bleiben sollen, da die ursprünglich verlinkte Seite wiederhergestellt wird.
Wie die Bezeichnung der 302-Weiterleitung anzeigt, ist es eine vorübergehende Maßnahme für Ausnahmefälle, die wieder entfernt werden sollte. Wenn du ohne guten Grund eine vorübergehende Weiterleitung auf deiner Website hast, solltest du eine permanente daraus machen oder direkt auf die Zielseite verweisen.
Permanente Weiterleitungen
Permanente Weiterleitungen mögen als endgültige Lösung erscheinen. Sie geben PageRank der Originalseite weiter und fordern die Suchmaschinen auf, die Seite aus dem Index zu entfernen. Doch jede Weiterleitung verschlingt einen Teil des Crawl-Budgets. Dies kann dazu führen, dass die Suchroboter aufhören, deine Website zu indexieren, bevor sie zu allen wichtigen Inhalten vorgedrungen sind. Darüber hinaus können allzu viele Weiterleitungen dir in Form von Ketten und Schleifen auf die Füße fallen, wenn du künftig einmal wirklich Weiterleitungen benötigst, zum Beispiel bei einer Migration deiner Website.
Wir empfehlen, die Anzahl der Weiterleitungen auf ein Minimum zu begrenzen. Überprüfe alle URLs mit Weiterleitung und ersetze sie durch die URL der Zielseite, wo möglich.
Nofollow-Attribute in internen Links
Ein Nofollow-Tag weist Suchroboter an, bestimmte Links nicht zu verfolgen. In manchen Fällen ist das nützlich, zum Beispiel, wenn du verhindern willst, dass Seiten mit Anmeldeformularen indexiert werden. Doch in der Regel gibt es keinen Grund, das Nofollow-Tag für interne Links zu verwenden.
Prüfe deine Nofollow-Links daraufhin, ob es einen guten Grund für die Verwendung des Attributes gibt. Andernfalls entferne es, da es nur deinen PageRank vergeudet.
Was passiert, wenn Sie eine Seite mit "zehn PageRank-Punkten" und zehn ausgehende Links haben, von denen fünf auf Nofollow gesetzt sind? Lassen wir den Verfallsfaktor außen vor und konzentrieren wir uns auf den wesentlichen Teil der Frage. Früher hätten die fünf Links ohne Nofollow-Attribut jeweils zwei PageRank-Punkte weitergegeben (die Quintessenz ist, dass die Nofollow-Links bei der Aufteilung des weitergegebenen Werts nicht gezählt wurden). Vor mehr als einem Jahr hat Google den PageRank-Fluss geändert, so dass die fünf Links ohne Nofollow nur noch je einen PageRank-Punkt weitergeben.
Nofollow-Attribute in externen Links
Mit dem Nofollow-Tag kannst du verhindern, dass Suchroboter von dir zu nicht vertrauenswürdigen Websites gelangen, etwa über Spam-Kommentare. Doch eine gute Frage wäre hier, warum sich überhaupt diese toxischen Links auf deiner Seite befinden. Google empfiehlt, das Nofollow-Tag für bezahlte Links zu verwenden, damit diese nicht die Suchergebnisse beeinflussen.
Ein Nofollow-Tag hindert Suchroboter daran, einen Link zu verfolgen, doch deine Besucher können ihn immer noch verwenden und du vergeudest damit deinen PageRank. Daher ist es besser, nicht vertrauenswürdige Links einfach zu löschen.
Verwaiste Seiten in Sitemaps
Eine verwaiste Seite zeichnet sich dadurch aus, dass keinerlei interne Links auf sie verweisen. Meist haben solche Unterseiten keine wertvollen Inhalte, so dass es keinen Grund gibt, durch deine sitemap.xml die Suchmaschinen zu ihrer Indexierung (Indexierbarkeit der Webseite) aufzufordern. Dies vergeudet nur dein Crawl-Budget.
Prüfe alle verwaisten Seiten in deiner Sitemap. Wenn eine Seite wertvolle Inhalte aufweist und indexiert werden soll, schau nach Möglichkeiten sie mit anderen Seiten deiner Präsenz zu verlinken. Erfordert eine Seite keine interne Verlinkung, frage dich, ob eine Indexierung durch die Suchmaschinen sinnvoll ist. Andernfalls entferne die URL aus der Sitemap.
Crawl-Tiefe von mehr als 3 Klicks
Die Crawl-Tiefe ist die Anzahl der Klicks, die nötig sind, um eine Seite von der Homepage aus zu erreichen. Je mehr Klicks dies sind, desto weniger wahrscheinlich ist es, dass Crawler und Besucher auf der Seite ankommen. Wenn wichtige Seiten mehr als drei Klicks von der Startseite entfernt sind, ist dies ebenso schlecht für deine SEO wie für deine Besucher.
Organisiere deine interne Link-Architektur so, dass wichtige Inhalte mit so wenigen Klicks wie möglich erreichbar sind und die Linkstruktur für Besucher thematisch ersichtlich ist. Durch eine nutzerfreundliche interne Linkstruktur erleichterst du deinen Besuchern die Suche.
Seiten mit nur einem eingehenden internen Link
Je mehr interne Links auf eine Seite verweisen, desto höher ist die Chance, dass Nutzer und Suchroboter sie finden. Denk auch an die PageRank-Verteilung: In den Augen der Suchmaschinen steigt der Wert einer Seite, wenn Links von Seiten deiner Website mit hoher Autorität auf sie verweisen.
Lass mehr Links auf Seiten mit wichtigen Inhalten verweisen, doch stelle sicher, dass die verlinkten Webseiten auch relevant füreinander sind, um logische, sinnvolle Querverweise auf Unterseiten herzustellen.
Kommentare und Meinungen
Experten aus Deutschland
Christian Tembrink, Geschäftsführer von netspirits GmbH
Defekte interne Links
Das Thema ist auch bei den vielen netspirits SEO Projekten für Kunden, stets auf dem Radar. Die Ergebnisse aus den Projekten zeigen, dass die Optimierung interner Verlinkung (Broken Links fixen) definitiv positive Rankingeffekte aufweisen. Kaputte Links reparieren ist dabei nicht nur für die SEO Rankings relevant, sondern in vielen Fällen auch verantwortlich für Kaufabbrüche bzw. verärgerte Nutzer.
Mein Tipp: Bevor ich externe Links aufbaue, schaue ich mir immer zuerst die internen Verlinkungsstrukturen an, um hier schnell QuickWins zu nutzen
Defekte externe Links
Ähnlich ärgerlich aus Nutzersicht, wie kaputte interne Links. Wenn ich eine digitale Empfehlung (per Link) für Inhalte / Domains ausspreche, erwartet der Nutzer, wie auch der Bot, dass der Link funktioniert. Ist das nicht der Fall, bleibt ein fader Beigeschmack hängen.
Kaputte externe Links sind wie eine Empfehlung für ein super Restaurant, was es gar nicht mehr gibt - Der Effekt vor allem beim User ist: Vertrauensbruch, Verärgerung und damit sinkende Kaufwahrscheinlichkeit.
Zu viele Links auf der Seite
Etliche neue SEO Kunden von netspirits haben das Thema interne Verlinkung noch gar nicht für sich entdeckt. Auf der anderen Seite gibt es diejenigen, die wie verrückt intern alles verlinken. Das irritiert nicht nur die Bots, die jedem Link dann entsprechend weniger Relevanz zuordnen (Linkjuice und Power wird verwässert!) sondern auch hier wieder den User. Zu viele Links wirken unruhig, irritieren und klauen Aufmerksamkeit.
Chris Zitat dazu: Jeder interne Link sollte ganz gezielt hinterfragt werden: Hilft er an dieser Stelle dem Nutzer WIRKLICH weiter? Nur dann sollte ich verlinken!
Weiterleitungsketten und -schleifen
Hier tauchen wir für viele interne Marketiers schon ins SEO Voodoo ein. Redirect Ketten und Loops entdecken wir fast bei jedem neuen Projekt, welches wir starten. Oft ist einfach Unwissenheit der Grund für dieses Problem. Mein Tipp: Loops entdecken, abbauen und über Rankingsteigerung freuen :-)
Weiterleitungsketten werden oft nicht entdeckt, da das Verständnis dafür fehlt, diese zu identifizieren. Also: Aufschlauen und optimieren! Das sind echte QuickWins!
Vorübergehende Weiterleitungen
Für Nutzer egal, für die Bots relevant: Findet alle 302er und leitet weiter RICHTIG!
Chris Zitat dazu: Eine temporäre Weiterleitung fällt In-house Teams oft nicht auf! Mein Tipp: Profis zu rate ziehen, richtige Software nutzen und Probleme abbauen! Toller Quickwin für deine Rankings!
Permanente Weiterleitungen
Oft nötig! Nicht immer vermeidbar!
Nofollow-Attribute in internen Links
War mal ne Methode, doch das ist Jahre her. Klare Empfehlung: Interne Links NICHT auf nofollow setzen! Ein Link soll Nutzer helfen und das darf auch Google ruhig verstehen. Lieber internen Link killen, als auf noindex setzen.
Ein nofollow Link ist wie eine Weiterempfehlung, die man sich nicht traut zu geben! Das macht keinen Sinn!
Nofollow-Attribute in externen Links
Sehe ich genauso wie bei den internen Links: Entweder spreche ich für Nutzer und google eine echte Empfehlung für eine andere URL aus oder lasse es besser bleiben!
Ein nofollow Link ist wie eine Weiterempfehlung, die man sich nicht traut zu geben! Das macht keinen Sinn!
Verwaiste Seiten in Sitemaps
Landingpage-Templates und dergleichen mehr können hierunter fallen. Ich würde Zugang & Indexierung zu diesen Seiten dann direkt via Robots.txt und Robots Meta-Tag ausschließen.
Chris Zitat dazu: Achtet darauf, für SEO irrelevante Seiten auch aus der XML Sitemap zu entfernen. sonst verwirrt ihr die Bots!
Crawl-Tiefe von mehr als 3 Klicks
Tritt bei sehr großen oft redaktionellen Seiten auf. Ist aber für Google wie Nutzer weniger prickelnd, da zu lange Klickpfade verhindern, dass ich von Inhalten erfahre. Lösung: Sauber Themanhubs und Silos aufbauen, die alle Inhalte rund um ein Thema bündeln und einfach zugänglich machen!
Tipp: Lese dazu unsere große Anleitung "Content Hub erstellen".
5 Klicks zum Zielinhalt sind so, als würde ein Kaufhaus nur eine Kasse im 6. Stock anbieten! Gute User Experience geht anders!
Seiten mit nur einem eingehenden internen Link
Geiler Inhalt soll gefunden werden. Und dabei helfen auch genügend Spuren (Links), die darauf verweisen. Im operativen Doing vieler Performance Abteilungen leider noch nicht wirklich strukturiert in den Arbeitsprozessen verankert. Hier hilft oft Wissensvermittlung und Impulse von außen!
Interne Links sind ein mächtiger Ranking Hebel. Sorge dafür, dass wertvolle Inhalte auch ausreichend intern angelinkt werden.
Andor Palau, International SEO Consultant, Brand Ambassador, Search Awards Judge
Die interne Verlinkung ist einer der wichtigsten, aber oft auch unterschätzten Bereiche im SEO. Ihre Aufgabe ist, die Erreichbarkeit von Inhalten sicherzustellen, die bereitgestellten Inhalte zu priorisieren und letztendlich die Linkkraft zu verteilen. Je größer die Website, desto komplexer ist das Thema – vor allem in Bezug auf die Sicherstellung von Priorisierung und Konsistenz. Das Gute an der SEMrush Studie ist, dass sie versucht alle drei Bereiche abzudecken und somit aufzuzeigen, wie fehleranfällig die interne Verlinkung von Websites sein kann. Die Studie veranschaulicht, dass die meisten Fehler nutzergeneriert sind. Gerade hier können regelmäßige Analysen mit Web-Crawlern wie bspw. dem SEMrush Site Audit Tool sowie eingebaute QA-Schleifen beim Deployment-Prozess helfen, diese aufzudecken bzw. von Beginn an zu vermeiden.
Daher ist es immer wieder erstaunlich, dass über 40 Prozent aller untersuchten Seiten noch immer von einer defekten Verlinkung – extern wie intern – betroffen sind und dass sogar über 70 Prozent aller Websites intern verlinkte Weiterleitungen aufweisen. Diese Fälle sprechen für eine mangelnde Hygiene bezüglich der internen Verlinkung. Google, aber auch User, werden entweder auf eine Fehlerseite geführt oder gelangen über eine zeitfressende Weiterleitung zu einer anderen URL. Beides sind klare Qualitätsdefizite. Die interne Nutzung des nofollow-Attributs ist seit jeher ein Missverständnis und sollte daher überhaupt nicht eingesetzt werden. Das nofollow-Attribut bricht den Linkfluss und ist auch zur Steuerung des Crawlers nicht geeignet. Bitte nicht intern nutzen!
Ein Thema, das für die interne Verlinkung relevant, aber in der Studie leider nicht berücksichtigt wurde, ist die Anchortext-Konsistenz. Es ist wichtig sicherzustellen, dass auf unterschiedliche URLs nicht mit den gleichen Anchortexten verlinkt wird. Ist dies bei einer Website der Fall, sollten diese Signale besser geschärft werden. Andernfalls wird hier klares Optimierungspotenzial verschenkt.
Beim Thema Klicktiefe und dem Grundsatz, dass diese nicht mehr als drei Klicks betragen sollte, muss meines Erachtens wirklich klargestellt werden, dass dieser nicht in toto, sondern nur für wirklich wichtige Landingpages gilt. Je größer eine Informationsarchitektur ist, desto eher können beispielsweise auch fünf Level problemlos existieren. Es gilt hier, die Relevanz der URLs zu berücksichtigen und sicherzustellen, dass wichtige Landingpages hinsichtlich ihres Klickpfades nah an der Startseite liegen.
Ähnlich verhält es sich bei URLs, die nur einen eingehenden Link aufweisen und somit intern schwach verlinkt sind. Dieser Zustand erfordert kein „Gegenoptimieren“ per se – da es auf die Verhältnismäßigkeit ankommt, darf hier nicht pauschalisiert werden. Natürlich kann es vorkommen, dass bestimmte Landingpages nur einen eingehenden Link besitzen, vor allem gemessen an ihrer Priorität. Die Frage ist aber, wie oft tritt dieser Fall insgesamt auf und welche Seiten sind davon betroffen. Der mit über 88 Prozent hohe Anteil an betroffenen Websites ist nicht verwunderlich. Dass aber gut 34 Prozent der untersuchten URLs dieses Kriterium erfüllen, ist schon signifikant und sollte im Einzelfall stets analysiert werden. Es geht nicht darum, dass alle Seiten mindestens eine Anzahl X an eingehenden Links aufweisen. Ein stumpfes Hinzufügen von internen Links kann nicht die Lösung sein. Ähnlich wie bei der Klicktiefe geht es hier um Priorisierung, die in einem Gesamtkontext der internen Verlinkung bewertet werden sollte. Wichtige Landingpages sollten natürlich nie unter diese Seiten fallen.
Jens Fauldrath, Geschäftsführender Gesellschafter von [get:traction]
Die interne Verlinkung ist der zentrale Faktor der OnSite-Optimierung. Hierbei sollte Usability, UX und SEO Hand in Hand gehen. Links sind teile der Menüs, der Strukturelemente wie Breadcrumbs und natürlich in aktiven Handlungsaufforderungen wie Buttons, Hinweisboxen oder Verlinkungen direkt aus dem Text.
Was für sehr kleine Websites ein überschaubares Thema ist, entwickelt sich für große und komplexe Websites fast zu einer Mamutaufgabe. Wenn wir eine Website erstmals screenen, sehen wir uns ähnliche Kennzahlen an, die in dieser Studie vorgestellt werden. Auch wenn es sich nur um quantitative Kennzahlen handelt – und diese nichts über die Verständlichkeit oder Sinnhaftigkeit aussagen – liefern sie einen schnellen Eindruck darüber, wie wichtig das Thema einem Seitenbetreiber bisher war.
Wenn viele Links auf Fehlerseiten (Statuscode 4xx) zeigen, dann hat der Websitebetreiber entweder sein System nicht im Griff oder er hat sich nicht um das Thema gekümmert. Ein klares Indiz dafür, dass hier einiges an Potential liegt.
Wenn viele interne Links auf Weiterleitungen zeigen (Statuscode 3xx), dann hat man zumindest etwas aus das Thema geachtet. Immerhin wollte man schon mal dem Nutzer keine Fehlerseiten zumuten. Vor allem bei Umstellungen auf https findet man oft viele interne Weiterleitungen. Meist sind alle Links aus dem CMS oder Shopsystem korrekt. Aber man hat sich die Arbeit gespart, manuelle Textlinks anzupassen. Auch dieses sagt viel über die Ressourcenlage oder die Priorisierung aus. Positiv ist es auf jeden Fall nicht.
Was aber ebenfalls immer zu betrachten ist, ist die Linkbenennung. Diese sollte möglichst deskriptiv für das Zieldokument sein. Habe ich beispielsweise eine Website für Versicherungsvergleiche, dann sollte ich im Menü nicht mit „Hausrat“ auf meine Kategorie verlinken. Besser ist „Hausratsversicherung“ oder „Hausratsversicherung vergleichen“ bzw. „Hausratsversicherung Vergleich“.
Für einen ersten Eindruck hilft hier die Kennzahl wie unterschiedliche URLs mit gleich benannten Links intern verlinkt werden. Wenn hier eine höhe Streuung festgestellt wird, wird man Google maximal verwirren.
Ebenso spannend sind Probleme mit zu vielen Links auf der Website. Hier sind oft Mega-Menüs ein Problem. Wenn ich alle Inhalte verlinke, kann ich nicht mehr priorisieren. Wenn ich 1000+ Kategorien im Hauptmenü verlinke, dann sind eben alle 1000 Kategorien gleich wichtig. Dieses ist aber oft nicht der Fall. Hier kommt natürlich oft ein scheinbarer Konflikt mit UX. Wir nutzen zur Auflösung gerne eine Visualisierung, die auf der einen Achse den internen PageRank einer URL zeigt und diesen auf der anderen Achse mit allen Zugriffen abgleicht. So kann man gut sehen, welche Kategorien im Rahmen der Websitenutzung wenig genutzt werden, aber extrem viel PageRank kumulieren. Ein klarer Ansatzpunkt für eine Entschlackung und Vereinfachung des Menüs.
Aber egal wie, zuerst sollten Links erst mal funktionieren. Erst danach kommt die Optimierung. Was nicht funktioniert, kann man nicht optimieren!
Niels Dahnke, Lead SEO Specialist bei SEMrush Enterprise Solutions, Geschäftsführer von GRP-Marketing UG
Es ist erstaunlich, wie oft die Macht der internen Verlinkungen offenbar nicht erkannt oder vielleicht sogar vernachlässigt wird. Mal ganz abgesehen von der User Experience werden Links offenbar häufig nicht als Steuerungsinstrument verstanden. Neben einer gezielten Lenkung der Suchmaschinen-Crawler lassen sich Inhalte und Hub-Pages zielgerichtet stärken und so Linkjuice verteilen.
Externes Linkbuilding hat im SEO seit vielen Jahren einen sehr großen Stellenwert. Dabei ist internes Linkbuilding mindestens genauso wichtig. Die Links auf der eigenen Seite und die damit erzeugten Strukturen werden offenbar immer wieder außer Acht gelassen. Das ist ein schwerer Fehler.
Beim Setzen interner Links geht es nicht um ein einmaliges Projekt, sondern um einen fortlaufenden Prozess. Das zeigen die Ergebnisse dieser SEMrush-Analyse sehr schön. Defekte Links, Redirect-Chains und 302er-Umleitungen schleichen sich über die Zeit bei vielen Websites ein, die kein entsprechendes Monitoring der eigenen Domain etabliert haben. All diese Fehler lassen sich leicht beheben und erkennen – zumindest wenn man diese identifiziert.
Das Monitoring der eigenen Website gehört auf vielen Ebenen in den Workflow eines SEO-Prozesses. Die Überprüfung der internen Links ist dabei ein wichtiger Baustein, den man aus strategischer und unternehmerischer Sicht nicht vernachlässigen darf.
Experten aus Ausland
Sean Si, CEO und Gründer, SEO Hacker
Ich möchte eine Beobachtung teilen, die ich angestellt habe. Betreiber von Blog-Websites vergessen gerne ihre älteren Blogartikel. Diese werden zu verwaisten Seiten und wirken sich negativ auf die SEO der Website aus. Ältere Blogs und auch andere Sites zu auditieren ist eine wichtige Aufgabe für jeden SEO-Spezialisten, da wir so deren Schwachpunkte finden. Verbesserungen der Website sind immer möglich, aber oft wird versäumt, sich ein tiefes und gründliches Verständnis der eigenen Seitenarchitektur zu verschaffen.
Alexis Sanders, SEO Director, Merkle
Die interne Verlinkung verknüpft Seiten und bildet die Verbindungslinien zwischen den Content-Punkten Ihrer Website. Starke interne Verlinkung kommt der Crawling-Effizienz zugute, die immer wichtiger wird, während Websites an Umfang zunehmen (und das Crawling damit aufwendiger wird). Es gibt Tools, mit denen Webmaster ihre Website-Architektur visualisieren und Verbesserungspotenziale ermitteln können. Crawl-basierte Berichte können Ihrer Website nutzen (aber auch, nicht zu den 42,52 % von Websites mit defekten internen Links zu gehören).
Thomas Swisher, SEO Consultant
Einer der häufigsten Fehler bei der internen Verlinkung, die mir begegnen, ist die Vernachlässigung der Seitenstruktur und Ankertexte.
Interne Links verknüpfen Ihre Inhalte und senden Signale über die Struktur Ihrer Website sowie die Beziehungen zwischen den Inhalten an die Suchmaschinen. Daher ist es wichtig, darauf zu achten, wie Sie Ihre wichtigsten Seiten verlinken.
Erstens sollten Ihre zentralen Inhalte, Produkte und Dienstleistungen für Besucher und Suchmaschinen leicht zu finden sein. Nutzen Sie die Kopfnavigation und den Footer, um auf wichtige Inhalte zu verlinken.Zweitens sollten Sie keine Angst vor Ankertexten haben. Vermeiden Sie Keyword-Stuffing, aber haben Sie den Mut, Ihre Keywords zu verwenden. Ankertexte sollten beschreibend sein und Suchmaschinen ebenso wie Besuchern verraten, welcher Content sich hinter dem Link verbirgt. Vermeiden Sie generische Ausdrücke wie "hier klicken" oder Call-to-Action-Schaltflächen.
Die interne Verlinkung sollte mit dem Ziel gestaltet werden, Besuchern eine einfache Navigation zu ermöglichen und Suchmaschinen Ihre Inhalte zugänglich zu machen.
Kristopher Jones, CEO und Gründer, LSEO.com
Die meisten Webmaster sind sich über die Wichtigkeit von Deep Linking nicht im Klaren.
Die Daten deuten darauf hin, dass viele Webmaster ihre Website-Architektur nicht kontinuierlich aktualisieren. Bei LSEO folgen wir stets dem Prinzip, von Landingpages auf mehrere interne Seite zu verlinken und Deep Links auf Seiten zu platzieren, die wertvoll für unsere Content-Strategie sind. Viele Webmaster, die bei der Suchmaschinenoptimierung nicht auf dem Laufenden sind, berücksichtigen nicht ausreichend, wie wichtig die Strategie der internen Verlinkung für die Verteilung von Autorität und anderer Metriken auf ihrer Website ist. Noch viel wichtiger, Webmaster nehmen ihren Besuchern Optionen, sich auf der Website zu bewegen, welche Probleme mit verwaisten Seiten verhindern und die Onsite-Werte verbessern würden.
Thomas Cubel, Freelance SEO Consultant
In der Studie und meinen Audits tauchen viele Probleme mit Weiterleitungen und defekten Links auf. Diese haben eine starke Auswirkung auf die Sichtbarkeit meiner Kunden. Ein Problem, das häufig nicht richtig verstanden wird, sind "Weiterleitungs-Links". Eine Weiterleitung kann nützlich sein, um eine alte URL durch eine neue zu ersetzen. Doch zum einen verursacht sie einen Verlust von PageRank, zum zweiten sieht jeder Crawler die Weiterleitungen, wenn der Webmaster die veralteten Links nicht aktualisiert. Für Google ist das ein großes Problem. Der Roboter zieht Schleifen und rotiert zwischen dem Seitencode 200 und dem 301er der alten Seite. Es ist wie beim Problem der Umstellung von HTTP auf HTTPS. Wir müssen alle HTTP-Links aktualisieren.
Ich sehe regelmäßig parasitierende Seiten im Index, die nur von diesen Weiterleitungs-Links herrühren. Die Studie zeigt hier, dass viele Seiten Weiterleitungen aufweisen (74,87 % für permanente Weiterleitungen). Das ist nicht gut. Die Weiterleitung muss hinter der Website liegen, nicht auf dem Frontend. Ganz zu schweigen von Ketten oder temporären Weiterleitungen, die den Roboter noch mehr verwirren und den PageRank nicht gut weitergeben.
Ein weiteres Thema, das bei meinen Kunden immer wieder wichtig ist und auch in der Studie vorkommt, sind defekte Links, sowohl externe als auch interne. Durch sie geht PageRank verloren. Eine Seite beginnt notwendigerweise mit einem PageRank von 1, bevor der Roboter seine erste Runde dreht. Defekte interne und externe Links unterbrechen den wichtigen Kreislauf der Verteilung von PageRank. Dadurch kann der Website mit der Zeit die Puste ausgehen. Zu schweigen von Backlinks, die auf eine 404-Seite führen, was häufig vorkommt. Wenn ich sehe, dass 42,52 % der Seiten betroffen sind, frage ich mich wirklich, warum die Betreiber solche Fehlerquellen nicht überwachen!