Was bedeuten die Toxizitäts-Kennzeichen in Backlink Audit jeweils?

Wenn Sie Ihre Backlinks mit dem Backlink Audit Tool überprüfen, müssen Sie diese sorgfältig in verschiedene Listen sortieren – je nachdem, wie toxisch sie sind und wie Sie diese behandeln möchten: Whitelist, Entfernen und Disavowen. Das Beurteilen Ihrer Links in diesem Tool wird durch das Toxizitäts-Score sowie die Toxizitäts-Kennzeichen hinter dem Score erleichtert.

Derzeit verwendet Semrush mehr als 45 verschiedene Toxizitäts-Kennzeichen zur Bestimmung des Toxizitäts-Score für einen Backlink. Sie können die Filter verwenden, um die vollständige Liste der Toxizitäts-Kennzeichen in mehrere Gruppen sortiert zu sehen.

Schauen wir uns die einzelnen Faktoren an. So können wir besser verstehen, wie und warum bestimmte Faktoren als toxisch angesehen werden und sich in schweren Fällen negativ auf Ihre SEO auswirken können:

Linknetzwerke

Ein Linknetzwerk ist ein Netzwerk von Websites, die von derselben Person oder demselben Unternehmen kontrolliert werden. Ihr einziges Ziel besteht darin, eine hohe Anzahl von Links zu Websites zu generieren, um deren SEO zu manipulieren. 

Wir suchen anhand der AdSense-ID, Google Analytics-ID, IP, WHOIS-Daten und weiteren Signalen nach Linknetzwerken. 

Nachfolgend beschreiben wir die einzelnen Kennzeichen, die von Google als Linknetzwerk angesehen werden können:

• Spiegelseiten – wir haben mehrere identische Seiten auf unterschiedlichen Domains mit Links zu Ihrer Website gefunden. Dies ist ein starkes Signal für ein Linknetzwerk und eines der wichtigsten Toxizitäts-Kennzeichen.
• Link-Netzwerk (nach URL-Pfad) – der Link kommt von einer Domain, die Links zu Ihrer Website mit denselben URL-Pfaden wie andere verlinkte Domains aufweist. Dies kann ein Zeichen für ein Linknetzwerk sein.
• Domains zum selben Seitentitel – der Link kommt von einer Domain, die Links zu Ihrer Website mit denselben Seitentiteln wie andere verlinkte Domains aufweist. Dies kann ein Zeichen für ein Linknetzwerk sein.
• Linknetzwerk (nach GA-ID) – der Link stammt von einer Domain, die dieselbe Google Analytics-ID aufweist wie andere verlinkende Domains.
• Linknetzwerk (WHOIS-Info) – der Link stammt von einer Domain, die denselben Registrar aufweist wie andere verlinkende Domains.
• Linknetzwerk (nach AdSense-ID) – der Link stammt von einer Domain, die dieselbe AdSense-ID aufweist wie andere verlinkende Domains.
• Mehrere Subdomains mit derselben Root-Domain – zahlreiche Subdomains mit derselben Root-Domain können ein Signal für ein Linknetzwerk sein.
• Linknetzwerk (nach IP) – der Link stammt von derselben IP-Adresse wie andere verlinkende Domains.

Spam in Communities

Auf einer Website gibt es häufig Bereiche, wo Besucher den Inhalt kommentieren können, z. B. am Ende eines Blogbeitrags. Dies ist zwar eigentlich für Diskussionen und Gespräche gedacht, kann aber leider dazu führen, dass Spam-Kommentare hinterlassen werden, um schnell einen Link aufzubauen. Gemäß den Richtlinien für Webmaster von Google lassen Links in Kommentarbereichen bei Google mit hoher Wahrscheinlichkeit die Alarmglocken läuten. Das gilt vor allem dann, wenn im Kommentarbereich eines Blogbeitrags oder einer Webseite sehr viele Links zu finden sind, da dies ein Zeichen für Spam sein könnte.

• Spam in Blogbeitrag-Signatur – der Link stammt aus einer Signatur in einem Internetforum und könnte Spam sein.
• Forum-Link – der Link stammt aus einem nicht moderierten Forum und wird möglicherweise als Spam bewertet. 
• Spam in Seitenkommentaren – der Link stammt aus einem nicht moderierten Seitenkommentar und könnte Spam sein.

Schädliche Umgebung

Wenn bösartige oder de-indexierte Domains auf Ihre Website verweisen, könnte sich dies negativ auf Ihre SEO auswirken.

• Domain aus Index entfernt/Positionen der Domain gefallen – die verweisende Domain könnte möglicherweise wegen Verstoß gegen die Richtlinien für Webmaster Positionen verlieren.
• Schädliche Seite – es wurde berichtet, dass die verlinkende Seite mit Malware infiziert ist.
• Community-Fehler – mehrere Semrush-Benutzer haben bereits Links von dieser Domain als schädlich markiert und ihrer Disavow-Datei hinzugefügt. Wenn eine bestimmte Domain von vielen anderen SEO-Marketing-Experten disavowed wird, ist dies ein starkes Signal dafür, dass diese Domain verdächtig sein könnte.
• Community-Warnung – einige Semrush-Benutzer haben bereits Links von dieser Domain als schädlich markiert und ihrer Disavow-Datei hinzugefügt. Die Community-Warnung ist ähnlich wie der Community-Fehler, nur weniger schwerwiegend.
• Domain nicht im Index – der Link stammt von einer Domain, die möglicherweise bei Google herabgestuft wurde. Im Gegensatz zum Kennzeichen „Domain in Position gefallen“, das besagt, dass die Domain aus den Top-3-Positionen in der SERP herausgefallen ist, signalisiert das Kennzeichen „Domain nicht im Index“, dass die Domain generell aus dem Index herausgefallen ist.
• Spam-TLD – der Link stammt von einer Top-Level-Domain, die Quelle von Spam zu sein scheint.
• Schlechtes Backlink-Profil – die Quell-Domain hat ein schlechtes Backlink-Profil. Daher bewerten Suchmaschinen sie möglicherweise als schwache Link-Quelle.
• HTTP-Status-Fehler (400, 500) – diese Links kommen von Seiten mit einem 4xx- oder 5xx-Statuscode. Die 4xx-Statuscodes sind für Situationen bestimmt, in denen ein Fehler des Clients vorliegt. Antwortstatuscodes, die mit der Ziffer 5 beginnen, werden angezeigt, wenn der Server erkannt hat, dass ein Fehler aufgetreten ist oder dass er die Anfrage aus einem anderen Grund nicht beantworten kann.
• Schwache Domain – die Quell-Domain ist alt genug, um Autorität zu haben, aber ihr Profil eingehender Links ist schlecht. Daher wird sie möglicherweise als schwache Domain angesehen und ist wahrscheinlich keine wertvolle Quelle für Backlinks.
• Frame verwendet – die verlinkende Seite enthält einen Frame.
• Verdächtiges Verhältnis der Follow/Nofollow-Links einer Domain – Domain, die sehr wenige Nofollow-Links oder gar keine Follow-Links hat.
• Schlechtes Domain-Backlink-Profil – eine Domain hat zu viele Backlinks im Vergleich zur Anzahl der verweisenden Domains; daher wirkt es manipuliert.

Manipulative Links

Kennen Sie diese Verzeichnis-Websites, die Hunderte und Tausende von Domains auf einer einzigen Seite in einer nicht enden wollenden Liste auflisten? Ja, das ist wahrscheinlich Manipulation.

• Money-Ankertext – Ankertext mit Keywords, für die die Domain ranken soll; kann von Suchmaschinen als Versuch der Link-Manipulation bewertet werden.
• Link-Verzeichnis – der Link stammt wahrscheinlich aus einem Link-Verzeichnis mit vielen externen Links.
• Hohe Link-Dichte auf verweisender Seite – der Link stammt von einer Seite mit einer unnormalen Anzahl externer Links innerhalb eines Absatzes.
• Hohe Linkdichte aus Absatz – die Anzahl der Links zu Ihrer Website aus einem einzelnen Absatz auf der verweisenden Seite ist ungewöhnlich hoch und kann verdächtig scheinen.
• Sitewide-Link – der Link ist ein Sitewide-Link, der auf zu vielen Seiten der verlinkenden Domain platziert ist.
• Gastbeitrags-Link – dieser Link stammt von einer Gastbeitrags-Seite. Suchmaschinen bewerten diesen Link möglicherweise als manipuliert, wenn er einen Money-Ankertext enthält.
• Leerer Anker – der Anker enthält weder Text noch Bild. Dies kann von Suchmaschinen als Versuch der Link-Manipulation bewertet werden. 
• Häufiger Anker – ein Ansatz, bei dem potenziell toxische Links anhand einer häufigen Verwendung des gleichen Ankertextes identifiziert werden. Dieses Kennzeichen gilt nicht für Marken-Anker, organische Anker oder Anker mit der reinen Domain.
• Symbol als Anker –der Anker ist ein Symbol. Dies kann von Suchmaschinen als Versuch der Link-Manipulation bewertet werden.
• Autor-Link – der Link stammt aus dem Profil des Content-Autors oder dem Abschnitt mit Informationen zum Autor und wird möglicherweise als Spam bewertet.
• Link im Fußbereich –der Link befindet sich im Fußbereich der Webseite. Dies kann von Suchmaschinen als Versuch der Link-Manipulation bewertet werden.
• Potenziell Anzeigen-Link – die Seite enthält Signale, die nahelegen, dass sie für Ihre Ziel-Website wirbt. Es wird dringend empfohlen, das rel-Attribut „nofollow“ oder „sponsored“ für Ihre Ziel-Links zu verwenden.
• Potenziell gesponserter Content – der Content auf der Seite enthält Signale, die ein Sponsoring nahelegen. Es wird dringend empfohlen, das rel-Attribut „nofollow“ oder „sponsored“ für Ihre Ziel-Links zu verwenden.

Irrelevante Quell-Domain

Die Kategorie einer verweisenden Domain muss mit der Kategorie der Ziel-Domain übereinstimmen. Wenn die Kategorien zweier Domains, die jeweils aufeinander verlinken, keinen Bezug zueinander haben, wird sich dies wahrscheinlich nicht vorteilhaft auf Ihr Backlink-Profil auswirken. Wenn es auf Ihrer Website zum Beispiel um mexikanische Küche geht, sieht es komisch aus, wenn Sie von der Website eines Autohändlers empfohlen werden.

• Geografisch irrelevant – dieser Link stammt von einer geografisch irrelevanten Domain, die nicht zu Ihrem Zielpublikum passt. Wenn viele Links aus irrelevanten Ländern stammen, kann dies von Suchmaschinen als verdächtige SEO-Aktivität bewertet werden.
• Irrelevantes Domain-Thema – die Themen der verlinkenden Domain haben keinen Bezug zu den Themen Ihrer Domain.

Ergänzend

Diese Toxizitäts-Kennzeichen werden als weniger schwerwiegend als die Kennzeichen anderer Gruppen betrachtet. Sofern sie alleine vorkommen, sind sie nicht gefährlich. Aber sie können schädlich sein, wenn sie jeweils miteinander oder mit Faktoren aus anderen Gruppen zusammen vorkommen.

• Kein CSS & JS – auf der verlinkenden Seite wird kein CSS- und JavaScript-Markup verwendet.
• Schlechtes Layout – das Verhältnis von sichtbarem Textinhalt zu HTML-Code ist niedrig. Dies kann ein Anzeichen dafür sein, dass die Seite nur für Suchmaschinen erstellt wurde statt für Menschen. 
• Schlechte Navigation – die verlinkende Domain weist wenige interne Links auf. Dies kann ein Anzeichen dafür sein, dass die Seite nicht für Menschen erstellt wurde (hierfür wären interne Navigations-Links notwendig), sondern nur für Suchmaschinen.
• Langer Domain-Name – die Anzahl der Zeichen im Namen der verlinkenden Domain ist überdurchschnittlich hoch.
• Ziffern im Domain-Namen – die Anzahl der Ziffern im Namen der verlinkenden Domain ist überdurchschnittlich hoch.
• Verdächtige externe Links – alle externen Links auf dieser Internetseite führen zu deiner Website. Dies kann ein Anzeichen für Link-Manipulationen sein.
• Verdächtige Follow-Links – die einzigen Follow-Links auf dieser Seite sind die Links, die auf Ihre Domain verweisen. Sie können ein Anzeichen für Manipulationen sein.

So berechnet Semrush den Toxizitäts-Score

Bei der Analyse berücksichtigt das Tool die Häufigkeit und die Bedeutung jedes Toxizitäts-Kennzeichens. Außerdem verwenden wir maschinelles Lernen und Benutzerfeedback. Ein wichtiger Punkt ist, dass alle Kennzeichen in ihrer Gesamtheit analysiert werden. Denken Sie also beim Analysieren eines Backlinks an Folgendes:

• Wenn Sie mit dem Mauszeiger über den Toxizitäts-Score fahren, sehen Sie, welche Toxizitäts-Kennzeichen genau mit dem jeweiligen Backlink verknüpft sind.
• Überprüfen Sie jeden als toxisch/potentiell toxisch gekennzeichneten Backlink manuell mit größter Sorgfalt, bevor Sie mit dem Entfernen beginnen. So können Sie sicherstellen, dass er Ihrem Backlink-Profil nicht schaden kann.

Falls Sie sich dazu entschlossen haben, einige Backlinks zu entfernen oder zu disavowen, schauen Sie sich zunächst diese Anleitungen an: Entfernen Ihrer unerwünschten Backlinks und Disavowen Ihrer Backlinks.